Oberösterreich
"Situation irre!" – So soll Strompreis gebremst werden
Die horrenden Strompreise werden nicht nur für Privatpersonen immer mehr zur Belastung. Auch die Wirtschaftskammer fordert jetzt Regulierung.
Die Situation an der Börse derzeit sei "irre", so Oberösterreichs Wirtschaftskammer-Chefin Doris Hummer. Jeden Tag springe der Preis um zehn Prozent oder mehr hinauf, sagt die Präsidentin laut ORF.
Eine staatlichen Preisregelung soll so etwas künftig verhindern, vor allem in jener Übergangszeit, bis es eine EU-weite Lösung gibt.
"Brauchen gesetzliche Regelung"
Hummer sagte: "Wir brauchen hier eine gesetzliche Regelung, das braucht eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat. Wir müssen hier diese Preisregelung für den Strompreis wieder einführen. Die Grundidee, wie es auch vor dem Jahr 2000 war: Wir nehmen die Herstellkosten des Stroms, dann gibt es einen Gewinnaufschlag für die Energieerzeuger – und das ist dann der Preis, der am Markt verkauft wird."
Man müsse aus dem Merit-Order-Prinzip aussteigen, so Hummer. Grob gesagt wird bei diesem Prinzip der Strompreis vom teuersten Kraftwerk bestimmt. In Österreich werden zwar mehr als 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt (Wasserkraft, Photovoltaik, Windrädern und Biomasseanlagen), dennoch schoss der Strompreis auch bei uns durch die Gaskrise nach oben. Das liegt eben daran, dass die teuersten Kraftwerke auch bei uns Gaskraftwerke sind, die Strom erzeugen. Und die bestimmen eben den Preis.
Auch FPÖ gegen derzeitige Regelung
Während auch FPÖ-Chef und LH-Stv. Manfred Haimbuchner ein Ende dieser Merit-Order-Regelung fordert, gibt es wie berichtet eine Flut an Klagen deshalb gegen Energieanbieter. Grund: Die Konsumenten hätten nicht wissen können, dass ihr Strom aus Wasserkraft durch hohe Gaspreise so stark ansteigen würden.