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Sittenwächter horten Fotos "unzüchtiger" Frauen in Wien

Die Protokolle der selbsternannten tschetschenischen „Sittenwächter“ liegen "Heute" vor. Todesdrohungen und Gewalt gegen Frauen machen sprachlos.

Florian Horcicka
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Schauderhafte Zeugnisse einer Parallelwelt mitten in Wien.
Schauderhafte Zeugnisse einer Parallelwelt mitten in Wien.
zVg

Gegen fünf junge Männer hat die Staatsanwaltschaft Wien einen Strafantrag gestellt. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, die mit Gewalt und Verbrechen gegen Leib und Leben die Scharia durchsetzen will. Von den , großteils vorbestraften, Beschuldigten sitzen drei in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die von der Staatsanwaltschaft ausgewerteten Handys bringen Licht in einschlägige Gruppen, die auf Messenger-Diensten wie Telegram eingerichtet wurden. Ein Auszug der Drohungen: "Ich stecke ihm eine Waffe in seinen Mund und töte diese N***e." Von Mädchen und Frauen, die sich mit Nicht-Tschetschenen treffen heißt es: "Sie sammeln Krankheiten...sie sind eine Schande für unser Volk."

Komplette Unterdrückung von jungen Frauen

Die Beschuldigten sammelten auf Instagram Bilder von Tschetscheninnen, die sich in ihren Augen "unzüchtig" verhalten – also keinen Schleier tragen oder Schwimmen gehen. Dann wurden die Mädchen bedroht und grob aufgefordert künftig auf die "Ehre" der Tschetschenen zu achten. Führte das zu keinem Erfolg wurden sie verprügelt und die Fotos in der Community herumgereicht, um das Ansehen ihrer Familien zu untergraben. Im Wortlaut: "Wir haben sie geschlagen, erschreckt, den Eltern weitergegeben."

Männer, die Frauen des Kaukasus-Volks trafen, wurden ebenfalls verprügelt und mit dem Tod bedroht: "Dieser gef*****e Kasache muss sterben." Der Prozess soll im ersten Halbjahr 2021 starten.

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