Politik
Neos-Strolz im ORF: "Alles andere is oasch"
NEOS-Chef Matthias Strolz wünscht jedem Österreicher einen erfüllenden Job. Die besten Sager seines ORF-Sommergesprächs.
Am Montagabend nahm NEOS-Chef Matthias Strolz als erster der fünf Spitzenkandidaten bei Tarek Leitner im gläsernen ORF-Studio vor dem Parlament Platz.
Im Sommergespräch ging es nicht vordergründig um den Wahlkampf, vielmehr sollte Tiefgründigeres besprochen werden.
Lesen Sie das gesamte Gespräch hier im Live-Ticker nach
Matthias Strolz präsentierte sich dabei ernsthaft, hatte aber auch ein paar knackige Sager parat. Hier die besten Zitate:
Frank Stronach
Die Tatsache, dass die NEOS in ihrer Gründungsphase einmal mit dem Gedanken spielten, mit Frank Stronach zusammenzuarbeiten, kehrt Strolz nicht unter den Tisch. Aber: "Im Gespräch [mit Stronach] war dann sehr rasch klar, wir passen nicht zusammen."
Die neue ÖVP
Die Erneuerung, die die ÖVP unter Sebastian Kurz nun durchmacht, ist er der Partei nicht neidig: "Ich wünsche mir auch, dass sich die Sozialdemokratie erneuert. Aber: Auf zwei tote Körper zwei attraktive Köpfe zu stecken ist zu wenig." Die NEOS seien da einen Schritt weiter, sie wollen Österreich erneuern
Seine politische Anfänge
Den Schritt, in die Politik zu gehen, tätigte Strolz ohne Illusionen: "Ich wusste, das wird mein Leben auf den Kopf stellen."
Attacke auf die Landeshauptleute
Strolz wirft den Landeshauptleuten strukturelle Korruption vor. "Warum glauben Sie, sind die Landesfürsten, die ich Fürsten der Finsternis nenne, nicht bereit, die Transparenzdatenbank zu befüllen, die aber Gesetz ist? Weil sie ihre Freundeskreise anfüttern wollen. Und ich sag: Sonnenlicht ist das beste Desinfektionsmittel. Das ist meine Botschaft für die Fürsten der Finsternis. Sie können mich gern klagen, die Landesfürsten. Das fechte ich gerne vor Gericht aus."
Erfolgsdruck in der Leistungsgesellschaft
Obwohl die NEOS eine wirtschaftsliberale Partei sind, will ihr Spitzenkandidat Erfolg nicht immer in Geldkategorien gemessen wissen. "Mein größter Erfolg ist es, dass ich ein Vater bin.", sagt er.
Erfolg sei aber auch ein natürliches Bestreben des Menschen. "Ich glaube, dass es Freude bereitet, seinen eigene Selbstwirksamkeit zu erleben. Das wünsche ich jedem Menschen, dass er einen Job hat, von dem man sagt, das hat Sinn für mich. Weil alles andere is oasch, ehrlich gesagt."
Europäische Asylzentren in Afrika
"Es wird funktionieren, indem wir es tun. In diesem Land laufen ganz viele herum, die die Probleme groß machen wollen. Ich will die Lösungen groß machen." Von der Tatsache, dass es das dafür notwendige europäische Asylrecht nocht nicht gibt, will sich Strolz nicht abhalten lassen.
Selbst-Kritik
Strolz, der früher Rhetorik-Seminare veranstaltet hat, soll ein Feedback zu seinem eigenen Sommergespräch geben: "Ich habs ja noch nicht gesehen, ich war nur dabei. Das muss man sickern lassen." (csc)