Von Berlin an die Wiener Burg

Simonischek: "Solo-Ausflüge sind ab und zu ganz gut"

Schauspieler Max Simonischek zog mit seiner Familie von Berlin nach Wien. Nun steht seine zweite Premiere bevor – "Heute" traf ihn zum Talk.

Romina Colerus
Simonischek: "Solo-Ausflüge sind ab und zu ganz gut"
"Heute" traf Max Simonischek in einem seiner liebsten Wiener Kaffeehäuser, dem "Cafe Weidinger"
Denise Auer

Schauspieler Max Simonischek (42) übersiedelte vergangenen Sommer von Berlin nach Wien. Im Gepäck: Seine Familie, mit der sein neues Zuhause am Wiener Alsergrund fand.

"Vor zehn Jahren habe ich meine Frau nach Berlin geholt und sie wurde dort nicht glücklich. Jetzt stand die Einschulung unserer ältesten Tochter bevor und wir waren uns bewusst darüber, wenn wir umziehen, dann jetzt und sie war dran sich eine Stadt auszusuchen. Wir schwankten eine Zeit zwischen Zürich und Wien. Meine Frau hat sich dann aber für Wien entschieden aufgrund der Nähe zu Tirol. Sie ist ja Tirolerin und ihre Schwester arbeitet hier im AKH. Daraufhin hab ich mich in Verbindung gesetzt mit dem Intendanten des Burgtheaters, Stefan Bachmann, der auch neu hergekommen ist. Ich hab also die Initiative ergriffen bezüglich des Theaters, die Initialzündung ging von meiner Frau aus", erzählt er im Gespräch mit "Heute" in seinem Stammkaffeehaus, dem "Cafe Weidinger".

Der Umzug ging überraschend reibungslos über die Bühne, die vierköpfige Familie fühlt sich in ihrer neuen Heimat wohl. "Wir sind vom Hermannplatz in Neuköln in den 9. Bezirk gezogen. Das sind Welten. Ich freu mich meine Kinder zur Schule bringen zu können, ohne über Alkohol und Drogenleichen stapfen zu müssen und die Kotze von der Türklinke zu wischen", sieht er Vorteile in Wien zu leben.

"Heute"-Redakteurin Romina Colerus traf Max Simonischek zum Interview
"Heute"-Redakteurin Romina Colerus traf Max Simonischek zum Interview
Denise Auer

Nach seiner ersten Premiere als Burgschauspieler in "Manhattan Project", feiert Simonischek am 3. Jänner bereits seine zweite Premiere in Franz Kafkas "Der Bau" im Akadiemietheater. Ein Ein-Mann-Stück. Steht der gebürtige Deutsche lieber alleine auf der Bühne, oder mit Kollegen?

"Gute Frage. Ich würde mich da gar nicht entscheiden wollen. Ich arbeite gerne an Monologen und ich bin auch gern allein auf der Bühne, aber der Sinn ist natürlich etwas aus der Gruppe entstehen zu lassen und deswegen sind solche Solo-Ausflüge ab und zu mal ganz gut. Arbeitsintensiv auch. Aber, grundsätzlich finde ich, dass Theater aus der Gruppe zählt und das soll auch so bleiben."

Der ewige Vergleich mit seinem Vater Peter Simonischek

Kritiken für seine Arbeit konnte der Vater von zwei Kindern früher nur sehr schwer lesen, wie er gesteht: "Mittlerweile hab ich so einen dicken Pelz, dass ich sie lese, aber als Anfänger hat mir das wirklich geschadet. Wenn man da so auf die Mütze kriegt mit Anfang 20 und teilweise auch persönlich angegriffen wird, das ist jetzt nicht förderlich. Wobei gute Kritiken auch nicht förderlich sind, muss man auch mal sagen", stellt er klar und weiter: "Kritiken haben keinen Einfluss auf meine Arbeit. Ich hab natürlich die Leute, auf die ich höre, auf die ich vertrau. Das sind dann Kollegen, oder Regisseure oder Leute aus meinem Umfeld."

Der Umzug nach Wien und seine neue Arbeitsstätte, die Burg – Dinge, die ihn an seinen verstorbenen Vater Peter Simonischek († 29. Mai 2023) erinnern – wie schwer ist dieser Umstand für ihn? Auch der Vergleich der beiden liegt so natürlich für viele auf der Hand. "Für mich ist der Vergleich nicht mehr schwierig, weil es für mich jetzt die letzten 20 Jahre so war", hat er gelernt damit umzugehen.

"Ehrlich gesagt, es ist im Moment nur schön, an jeder Ecke am Theater auf Leute zu treffen, die Geschichten über meinen Vater erzählen. Das ist echt schön, weil ich hab ja nie mit ihm zusammengelebt. Es war eher eine Sehnsucht nach Nähe als eine gelebte Nähe und hier erzählen mir teilweise fremde Leute, ganz rührende und liebevolle Geschichten über ihn. Und das hatte ich gar nicht so auf dem Zettel –aber natürlich, er hat hier so lange gearbeitet. Da gibt es schöne Begegnungen im Nachhinein", fühlt er sich seinem Vater nahe.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Schauspieler Max Simonischek ist mit seiner Familie von Berlin nach Wien gezogen, wo er nun am Burgtheater arbeitet.
    • Der Umzug verlief reibungslos und die Familie fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat.
    • Simonischek freut sich über die Nähe zu seiner Frau und die Möglichkeit, seine Kinder in einer sicheren Umgebung zur Schule zu bringen.
    • Er schätzt sowohl Solo-Auftritte als auch die Arbeit in der Gruppe und fühlt sich durch die Geschichten über seinen verstorbenen Vater, die ihm am Theater erzählt werden, diesem näher.
    cor
    Akt.