Wien

Siebenfacher Vater: "GIS treibt mich in Schuldenfalle"

Markus B. aus Wien ist Alleinverdiener, hat bald acht Mäuler zu stopfen. Trotzdem lief seine GIS-Befreiung aus. Nun hat er Angst vor Schulden.

Claus Kramsl
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Markus B. (39) aus Wien-Floridsdorf hat sieben Kinder, das achte ist unterwegs.
Markus B. (39) aus Wien-Floridsdorf hat sieben Kinder, das achte ist unterwegs.
Privat, "Heute"-Montage: APA/Picturerdesk

Seit 2014 hat Markus B. (39) seinen Fernseher beim Gebühren Info Service GmbH (GIS) angemeldet, die Gebühren immer rechtzeitig bezahlt. 2018 verlor der Floridsdorfer seinen Job und suchte um Gebührenbefreiung an. Diese wurde ihm bis Oktober 2021 gewährt. Ende des Jahres flatterte dann aber Post von der GIS ins Haus. In dem Brief werden die ausstehenden Gebühren am Oktober eingemahnt. Die Befreiung war ausgelaufen. Damit werden für B. jedes Monat zusätzlich 28,25 Euro fällig.

Keine Gebührenbefreiung wegen neuem Job

Der Grund: Der Wiener ist seit kurzem als Krankentransport-Fahrer angestellt und erfüllt daher nicht mehr die Vorgaben für eine Gebührenbefreiung. Und das, obwohl er als Alleinverdiener in seinem Vier-Personen-Haushalt nur knapp 1.500 Euro im Monat verdient. "Für eine 45-Stunden Woche. Da sind Wochenend- und Feiertagsdiensten sowie Überstunden schon dabei", so der Wiener. 400 Euro davon zahlt B. an Alimenten für die fünf nicht bei ihm wohnenden Kinder, der Rest geht für Miete, Essen und seine zwei jüngsten Sprösse drauf. Dazu kommt, dass seine derzeitige Lebensgefährtin das dritte gemeinsame Kind erwartet und deshalb nicht Arbeiten gehen kann.

"Bei mir gibt es wirklich nichts zu holen"

"Diese knapp 30 Euro monatlich für die GIS ist für manche Menschen vielleicht nicht viel Geld", so der Vater von sieben Kindern (2,5 – 14). "Für meine Familie und mich ist es aber ein Betrag, den wir unmöglich zahlen können", erzählt Markus B. Weil sich nach mehreren Gesprächen und E-Mails keine Lösung abzeichnete, wandte er sich nun an "Heute": "Ich habe erst einen Privatkonkurs hinter mir. Jetzt habe ich die Angst, dass mich die GIS wieder in die Schuldenfalle treibt", so der Floridsdorfer. "Bei mir gibt es auf längere Sicht wirklich nichts zu holen, die fälligen Gebühren würden sich jahrelang aufstauen und durch Mahn- und Gerichtskosten immer weiter steigen", befürchtet er.

"Heute" fragte bei der GIS nach. Der Fall von Markus B. soll nun nochmals geprüft werden.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com