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Krebserregend? Sieben Mikrowellen-Mythen im Check

Seit über 70 Jahren steht die Mikrowelle als praktischer Helfer in vielen Küchen. Gerüchte über gesundheitliche Risiken halten sich aber hartnäckig.

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Bis heute kursieren hartnäckige Gerüchte über gesundheitliche Risiken des Geräts.
Bis heute kursieren hartnäckige Gerüchte über gesundheitliche Risiken des Geräts.
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Wer eine der ersten Mikrowellen haben wollte, brauchte dafür eine große Küche. Das Gerät, welches der US-Ingenieur Percy Spencer 1946 zum ersten Mal in Betrieb nahm, trug nicht nur einen gefährlichen Namen (Radarherd), sondern hatte auch krasse Masse. Das Monstrum war fast zwei Meter hoch, 340 Kilo schwer und wurde im Betrieb so heiß, dass es eine Wasserkühlung brauchte.

Neun Jahre wurde am Radarherd getüftelt, bis er reif für die Serienproduktion war. Im Jahr 1954 kamen dann die ersten Mikrowellenherde auf den US-Markt und kosteten zwischen 2.000 und 3.000 Dollar. Mit den Jahren sanken die Preise rapide und die Mikrowelle trat ihren Siegeszug durch die Küchen der Welt an.

Laut Wikipedia besaßen 1997 über 95 Prozent aller amerikanischen Haushalte eine Mikrowelle. Trotz dieser vermeintlich hohen Akzeptanz, kursieren bis heute hartnäckige Gerüchte über gesundheitliche Risiken des Geräts.

Kann Essen in der Mikrowelle explodieren?

Ja! Werden Würstel, Kartoffeln, Eier oder Tomaten in der Mikrowelle erhitzt, dehnt sich die Flüssigkeit aus, kann aber wegen der geschlossenen Hülle nicht entweichen – was dazu führt, dass es irgendwann knallt. Aus diesem Grund sollte man auch niemals luftdicht verschlossene Gefäße in die Mikrowelle stellen, sondern immer den Deckel öffnen, damit der Dampf entweichen kann.

Kann sich die Mikrowelle entzünden?

Ja! Stellt man ungeeignete Materialien in die Mikrowelle, kann das zu einem Brand des Geräts führen. Besonders Metall, so auch Alufolie, löst beim Kontakt mit den Mikrowellen Funkenschlag aus und entzündet das Gerät im schlimmsten Fall. Wegen des Nasenbügels aus Metall ist die Mikrowelle auch ungeeignet zum Desinfizieren von Hygienemasken.

Sind Mikrowellen krebserregend?

Nein! Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber laut Expertinnen und Experten Unsinn. Mikrowellenstrahlen bringen lediglich die Wassermoleküle in den Nahrungsmitteln zum Schwingen und erhitzen sie so. Im Essen bleibt – außer Hitze – nichts zurück.

Strahlen Mikrowellengeräte?

Jein! Die Wände sind mit Metall verkleidet und an der Glastüre befinden sich Metallfäden, die das Austreten von Strahlen verhindern sollen. Ist jedoch die Türdichtung verschmutzt, kann geringfügig Strahlung austreten. Expertinnen und Experten versichern, dass dies keine gesundheitlichen Folgen haben sollte. Auch moderne Herzschrittmacher sind mittlerweile gut gegen Mikrowellenstrahlen abgeschirmt.

Zerstört die Mikrowelle Vitamine?

Jein! Besonders Vitamin C ist sehr empfindlich auf Erhitzen, darum kann die Mikrowelle das Vitamin zerstören. Das kann aber genauso gut in der Pfanne oder dem Ofen passieren. Außerdem werden gewisse Vitamine beim Kochen im Wasserbad ausgeschwemmt – das kann bei der Mikrowelle kaum passieren.

Schmeckt Essen aus der Mikrowelle wie aus der Pfanne oder dem Ofen?

Nein! Basic-Mikrowellen wärmen Speisen lediglich auf. Beim Backen, Grillieren oder Braten entstehen hingegen Röstaromen, die für den Geschmack wichtig sind. Moderne Mikrowellen sind deswegen zusätzlich mit einem Grill oder sogar Heißluft-Funktion ausgestattet.

Ist Mikrowellen-Food ungesund?

Jein! Die meisten Reste vom Vortag können problemlos in der Mikrowelle erwärmt werden. Bei gewissen Lebensmitteln ist jedoch Vorsicht geboten – das gilt übrigens auch beim Aufwärmen in der Pfanne oder dem Ofen.

.) Spinat enthält von Natur aus viel gesundes Nitrat, bei Raumtemperatur kann sich der Stoff jedoch in giftiges Nitrit umwandeln. Daher sollte Spinat immer über 70 Grad Celsius erhitzt werden, eine Temperatur, welche die Mikrowelle erst nach relativ langer Zeit schafft.

.) Pilze sind reich an Proteinen und Wasser, was sie zu einem idealen Nährboden für Mikroorganismen macht. Daher Pilze immer über 70 Grad erhitzen und auf keinen Fall ein zweites Mal aufwärmen.

.) Hühnerfleisch sollte nicht in der Mikrowelle aufgewärmt werden, weil das Gerät die Lebensmittel ungleichmäßig erhitzt und so die Gefahr besteht, dass nicht alle Salmonellen abgetötet werden.

Fazit: Willst du auf Nummer sicher gehen, so wärme deine Reste besser in Kochtopf oder Pfanne auf. Denn nur eine gleichmäßige Erhitzung der Lebensmittel bei hoher Temperatur und über eine längere Zeit garantiert dir ein vollständiges Abtöten von Keimen und Bakterien.

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