Niederösterreich
Sie wollten es nicht, trotzdem wurden Bewohner geimpft
Nötigung und Veruntreuung: In einer Betreuungseinrichtung im südlichen Niederösterreich soll es zu groben Missständen gekommen sein.
Die Vorwürfe wiegen schwer, lauten unter anderem auf Nötigung und Veruntreuung. Laut "Kurier" ist nun eine Betreuungseinrichtung für mehrfach behinderte und elternlose Menschen im südlichen NÖ im Visier von Polizei, Behörden und der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt.
Gegen den Obmann des Vereins laufe ein Ermittlungsverfahren: "Es geht zum einen um den Vorwurf des Quälens und Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen sowie Untreue, Veruntreuung und Nötigung", so Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt zum "Kurier".
Klientengelder abgezweigt?
Der Verdacht besteht, dass Klientengelder wie Waisenpensionen und Zuschüsse des Landes Niederösterreich und der Stadt Wien abgezweigt und veruntreut worden sein sollen.
Im April und Mai fanden unangemeldete Kontrollen durch die Fachaufsicht des Landes Niederösterreich (Abteilung Gesundheitsrecht) statt.
Land leitete Sofortmaßnahmen ein
Bewohner sollen laut "Kurier" sollen von einer nicht nostrifizierten Ärztin gegen Corona und andere Krankheiten geimpft worden sein - obwohl diese dies teilweise nicht wollten.
Zudem fehle aus Personalgründen nachts in einem der Gästehäuser ein Nachtdienst zur Betreuung der Bewohner.
Das Land NÖ ordnete als Sofortmaßnahme einen "ständig rotierenden Nachtdienst" an, seitens der Exekutive wurden bei einer Hausdurchsuchung zudem Computer und Datenträger sichergestellt, die noch ausgewertet werden müssen. Es gilt die Unschuldsvermutung.