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Shop-Betreiber über Teuerungen: "Lage spitzt sich zu"

In einem Wiener Einkaufszentrum betreibt Tobias das Geschäft "Insane Habitats". Wie viele andere Shop-Betreiber spürt er den Kundenrückgang.

Amra Duric
Tobias betreibt das Geschäft "insane habitats" im Gerngross. Mit <em>"Heute" </em>sprach er über die Auswirkungen der Teuerungen.
Tobias betreibt das Geschäft "insane habitats" im Gerngross. Mit "Heute" sprach er über die Auswirkungen der Teuerungen.
insane habitats

Die Teuerungen setzen auch dem Handel immer mehr zu. Durch hohe Energiekosten und steigende Lebensmittelpreise bleibt vielen Österreichern und Österreicherinnen am Ende des Monat nicht viel Geld zum Shoppen übrig. Den Rückgang bei der Kundschaft merkt auch Tobias, Betreiber vom Geschäft "Insane Habitats" immer mehr.

"Die Teuerungen gehen nicht spurlos an uns vorbei."

Der 39-Jährige verkauft in seinem Shop ausgefallene Flaschengärten. "Die Teuerungen gehen nicht spurlos an uns vorbei, besonders, weil wir Luxusprodukte verkaufen", erzählt er im Gespräch mit "Heute". Über zwei Jahre kämpfte Tobias, wie viele andere Unternehmer und Unternehmerinnen mit den Folgen der Corona-Pandemie. Nun heißt der nächste Gegner Teuerungen. "Die Ausgaben für das Büro haben sich jetzt schon um 200 Euro erhöht und es werden weitere Erhöhungen erwartet", erzählt der gebürtige Deutsche, der seit neun Jahren in Wien lebt.

Im Video: Gastronom Gert Kunze über Teuerungen im Lokal

70 Prozent weniger Umsatz

Anfang August musste der Shop-Besitzer Personal entlassen. Einige seiner Branchen-Kollegen mussten sogar schließen. "Ein, zwei Shops sind bereits weg. Die Lage spitzt sich zu." Einer, der sein Geschäft mit Ende des Jahres zusperrt ist Manfred Spatzierer. Seine Firma "vienna visuell", verzeichnet, wie berichtet, 70 Prozent weniger Umsatz.

Spatzierer will noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen. "Dann ist der Ofen aus", so der 61-Jährige gegenüber "Heute". Auch Tobias setzt auf das Weihnachtsgeschäft, aber mit Vorsicht. "Ich hoffe, es kommt kein Lockdown mehr. Wir sind alle in Habachtstellung."

Erspartes ist aufgebraucht

Seit zwei Jahren hat sich der Unternehmer selbst kaum Gehalt auszahlen können, um das Geschäft aufrechtzuerhalten. Sein ganzes Erspartes ist ebenfalls aufgebraucht. "Unsere Firma gibt es seit fünf Jahren. Was mich stört ist, dass Start-Ups bei den Corona-Hilfen nicht berücksichtigt wurden. Uns wird unterstellt, dass wir Gewinner der Pandemie sind, jetzt sehen wir aber erst die Auswirkungen."

"Natürlich stellen wir uns, wie viele andere Kollegen, die Frage: Müssen wir mit Ende des Jahres zumachen, oder nicht."

Großen Halt und Unterstützung bekommt Tobias von seinem Team. "Sie wollten sogar auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten. Aber das steht ihnen natürlich zu. Es ist für mich besonders wichtig, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Aber natürlich stellen wir uns, wie viele andere Kollegen, die Frage: Müssen wir mit Ende des Jahres zumachen, oder nicht."

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