Neues Gutachten

"Sexualtrieb erloschen" – Fritzl könnte bald freikommen

Nach 15 Jahren Haft könnte Josef Fritzl, der "Horror-Vater von Amstetten", das Gefängnis bald wieder verlassen. Seine Chancen stehen nicht schlecht.

André Wilding
"Sexualtrieb erloschen" – Fritzl könnte bald freikommen
Ein neues Gutachten über Josef Fritzl sorgt für Aufregung.
apa/picturedesk

Justiz-Hammer in Österreich! Josef Fritzl könnte schon bald aus dem Maßnahmenvollzug entlassen werden. Der Grund für die mögliche, vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis könnte ein neues Gutachten sein, dass dem Mann, der seine Tochter und gemeinsame Kinder jahrelang in einem Keller in Amstetten gefangen gehalten und gequält hat, wegen fortgeschrittener Demenz "Ungefährlichkeit" attestiert.

Der heute 88-Jährige würde damit vermutlich in eine andere Abteilung des Gefängnisses in Stein verlegt. Allerdings wäre auch durchaus möglich, dass der "Horror-Vater von Amstetten" in ein Pflegeheim kommt. Und die Chancen auf eine vorzeitige Entlassung sollen gar nicht so schlecht stehen.

Das Gutachten der Gerichtspsychiaterin Adelheid "Heidi" Kastner kommt Medienberichten zufolge nämlich zu dem Schluss, dass Fritzl nicht mehr gefährlich ist. Seine Anwältin Astrid Wagner begrüßt jedenfalls das Ergebnis des neuen Gutachtens. "Einerseits ist er natürlich schon körperlich gebrechlich, er ist teilweise auf einen Rollator angewiesen", erklärt Wagner gegenüber "ServusTV".

"Sexualtrieb völlig erloschen"

Und weiter: "Andererseits hat es auch einen gewissen geistigen Abbau gegeben. Ich habe deshalb einen Antrag gestellt auf Entlassung aus der Maßnahme". Das Gutachten von Kastner hätte zudem auch eindeutig ergeben, dass der "Sexualtrieb völlig erloschen ist". Als wichtigster Grund wird aber die fortschreitende Demenz von Fritzl angegeben.

Aus diesem Grund seien auch keine strafbaren Handlungen des 88-Jährigen mehr zu erwarten. Laut dem TV-Sender könne der "Horror-Vater von Amstetten" nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden, so Wagner.

"Er glaubt etwa, er sei in einer TV-Sendung namens 'Karussell' aufgetreten", erzählt die Star-Anwältin gegenüber "ServusTV". Sie gehe davon aus, dass Josef Fritzl aber vielmehr beim Fernsehschauen eingeschlafen sein dürfte. Danach hätte er dann "nicht mehr aus dieser Traumwelt herausgefunden".

Entscheidung in Kürze

Fritzl habe zudem "altersentsprechend" – er wird bald 90 Jahre alt – auch Zeichen eines "Hirnabbaus". Sollte das Gericht den Antrag Wagners tatsächlich stattgeben, könnte der "Horror-Vater von Amstetten" von der Justizanstalt Krems/Stein in ein Pflegeheim überstellt werden. Eine Entscheidung könnte bereits in den nächsten Tagen fallen.

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