Österreich-News
Brisante Wende – Fritzl soll nicht mehr gefährlich sein
In seinem Skandal-Buch verharmlost Josef Fritzl seine scheußlichen Verbrechen. Er wünscht sich nach 15 Jahren Haft nun eine vorzeitige Entlassung.
Erst vor Kurzem sorgte Josef M. (87) – besser bekannt unter seinem früheren Namen Josef Fritzl – mit seinem Skandal-Buch "Die Abgründe des Josef F.“ für Furore. Nun könnte der berüchtigte Häftling gegen Ende seines verbrecherischen Daseins tatsächlich noch in den normalen Strafvollzug überstellt werden. Der Antrag dafür wurde bereits gestellt. Dann könnte er bald bedingt entlassen werden. Dabei helfen soll ihm ein Gutachten, welches ihm eine "ausreichende Reduktion der Gefährlichkeit" attestiert. Perfide: "Wegen der Nichtverfügbarkeit von potenziellen Opfern."
Entlassung wäre "rechtlich möglich"
"Er will eine Perspektive haben und hat die Hoffnung, seine letzten Lebensjahre in Freiheit zu verbringen", erklärt Anwältin Astrid Wagner, die dafür tatsächlich gesetzliche Möglichkeiten sieht. "Das Strafgesetzbuch sieht eine bedingte Entlassung auch bei lebenslanger Haft vor – nach frühestens 15 Jahren. Fritzl hat diese Zeit nun abgesessen", sagt sie im "Heute"-Interview weiter.
Per Brief wandte sich der wegen Mordes und unzähligen Vergewaltigungen zu lebenslanger Haft verurteilte Kellervater im Sommer an Wagner. Daraufhin besuchte sie ihn mehrmals im Maßnahmenvollzug in Stein (NÖ). "Er freut sich über Besuch, kocht gerne und ist immer noch bei guter Gesundheit", berichtet die Star-Juristin und Autorin. Seine fragwürdigen Texte und Erzählungen, in denen er seine Taten verharmloste und sich als "guten Menschen" bezeichnete, fasste Wagner in besagtem Buch zusammen – wir berichteten hier.
Fritzl zieht im Gefängnis Gemüse
"Er verklärt und verdrängt seine Schuld und die Schwere der Taten", erläuterte Wagner und weiß: "Seit rund einem Jahr ist Fritzl in Pension, er muss nicht mehr als Hausarbeiter arbeiten." Das gefalle dem 87-Jährigen jedoch nicht, da er sich selbst stets gerne als arbeitsam und fleißig gab. Inzwischen ist der weißhaarige Inhaftierte mit dem Rollator unterwegs. Freunde hat er kaum – "Er verbringt ein ruhiges Leben in seiner Einzelzelle und pflanzt sogar Gemüse an", verrät Wagner.