Welt
Staatssekretär nach Sex-Vorwürfen tot aufgefunden
Erst vor wenigen Tagen hatte der Labour-Politiker (49) wegen angeblicher sexueller Belästigung seinen Hut nehmen müssen. Jetzt wurde seine Leiche entdeckt.
Ein kürzlich abgesetzter Minister des walisischen Parlaments ist am Dienstag tot aufgefunden worden, nachdem innerhalb seiner Partei, der Labour Party, Ermittlungen wegen Missbrauchsvorwürfen ins Rollen gekommen waren.
Carl Sargeant (49) war erst am Freitag von seinem ministeriellen Posten als Staatssekretär für Gemeinden und Kinder gefeuert worden, nachdem der Erste Minister von Wales, Carwyn Jones, über angebliche Belästigungen von Frauen informiert worden war.
Laut einem Bericht der "BBC", hatte Sargeant nach seinem Rauswurf noch geschworen, seinen Namen von den Vorwürfen reinwaschen zu wollen – jetzt ist er tot. Seine Leiche wurde am Dienstagvormittag in der Gemeinde Connah's Quay nahe Liverpool entdeckt und bald identifiziert. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus.
Sargeant war verheiratet und hinterlässt zwei Kinder. Sie seien "am Boden zerstört" über den Verlust "des Klebers, der uns zusammengehalten hat", teilte die trauernde Familie in einem Statement mit, wie die "BBC" am Dienstag berichtet.
Auch Parteichef Jeremy Corbyn zeigte sich geschockt vom Tod seines politischen Gefährten. Er sei "zutiefst geschockt" von diesen "schrecklichen Neuigkeiten", teilte er via Twitter (siehe oben) mit. "Meine Gedanken und innige Anteilnahme sind bei seiner Familie und Freunden."
Das walisische Parlament hat seine heutige Sitzung aus Respekt vor dem plötzlichen Tod eines seiner Mitglieder ausgesetzt. Der 49-Jährige hatte sich nach Angabe von Weggefährten Zeit seines Lebens für die Belange der Bürger eingesetzt. Auch die politischen Gegner, sind schwer getroffen vom Ableben des "sanftmütigen Riesen", der "unabhängig von Parteizugehörigkeiten vermisst werden wird", wie es UKIP-Chef Neil Hamilton ausgedrückt hatte.
(rcp/red)