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Sterbenden Mann am Weg zum Berggipfel im Stich gelassen

Für die Rekordjagd in der K2-Todeszone musste ein Mann sterben. Erst die Aufnahmen eines ServusTV-Kameramannes decken den Skandal auf.

Heute Redaktion
Kristin Harila (r.) stellte einen Bergsteig-Rekord auf, steht aber in der Kritik.
Kristin Harila (r.) stellte einen Bergsteig-Rekord auf, steht aber in der Kritik.
IMAGO/Sipa USA

Die Norwegerin Kristin Harila schaffte ihr großes Ziel, bestieg alle 14 Achttausender in nur 92 Tagen. Ein Fabelrekord für die Geschichtsbücher. Für ihn ging ihr Team wohl nicht nur sprichwörtlich über Leichen.

Ein ServusTV-Kameramann erhebt nun schwere Anschuldigungen. Ein pakistanischer Hochträger verlor am Tag des Achttausender-Aufstiegs in der Todeszone des K2 sein Leben. Zunächst hieß es, er sei in einer Lawine ums Leben gekommen. Die Schilderungen von Kameramann Philip Flämig zeichnen ein ganz anderes Bild.

Er hatte zuvor schon umgedreht, die Bedingungen waren zu gefährlich. Mit einer Drohne zeichnete der Deutsche im Auftrag für den Mateschitz-Sender den Aufstieg von der Gruppe um Harila auf. Und sollte, zurück im Basislager, schockiert den Todeskampf des 27-jährigen Muhammad Hassan sehen.

Den "OÖN" sagt der Tiroler Hotelier und Bergsteiger, Willi Steindl, der zusammen mit Flämig die Bilder im Basislager sah: "Als wir dann im Basislager auf einem größeren Display die Aufnahmen der Drohnenkamera ausgewertet haben, sahen wir, dass der Träger noch lange gelebt hat. Er hat sogar um Hilfe gebettelt und versucht, die Leute, die über ihn gestiegen sind, am Fuß zurückzuhalten. Die haben ihn dort oben verrecken lassen."

Der Vorfall spielte sich in der Schlüsselpassage "Bottleneck" des 8250-Meter-Berges ab.

Die Gruppe um die Rekordjägerin habe nach ihrer Rückkehr ins Basislager gefeiert. Der Tod des jungen Familienvaters sei als Lawinenunglück abgetan worden.

Steindl, auf die Frage, was ServusTV mit dem Material vor habe: "Ich hoffe, dass die ganze Geschichte, wie sie wirklich gewesen ist, ans Licht kommt. Und dass sich dann etwas ändert und so eine Tragödie nicht mehr vorkommt. Außerdem möchte ich eine Spendenaktion für die Familie des Trägers ins Leben rufen."

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