Oberösterreich

"Sensation in Europa" – Nachwuchs-Hoffnung bei Kylie

Eine australische Spinne wurde in Linz entdeckt. Mittlerweile lebt sie in Wien. Jetzt könnte es eine historische Premiere geben.

Johannes Rausch
Kylie fühlt sich in ihrem Wiener Terrarium sehr wohl, sie hat bereits einen Kokon gesponnen. 
Kylie fühlt sich in ihrem Wiener Terrarium sehr wohl, sie hat bereits einen Kokon gesponnen. 
Acht Beinchen

Australien – Linz – Wien: Kylie hat bereits eine lange Reise hinter sich. Anfang Februar wurde der Achtbeiner beim Tennis-Turnier "Upper Austria Ladies Linz" im Design Center von einem Techniker entdeckt.

Die Spinne befand sich in einem Container unweit der Veranstaltungs-Halle. Sie krabbelte einem Mitarbeiter zwischen dem Equipment eines australischen TV-Teams entgegen. 

Der zirka sieben Zentimeter große Achtbeiner schlug gemeinsam mit einem Technik-Team aus Down Under bei dem bekannten Tennis-Event auf. Augenblicklich wurde der Amtstierarzt verständigt, der die Spinne untersuchte. Danach wurde sie von der Tierrettung abgeholt und in das Tierheim geliefert. 

Inzwischen fühlt sich Kylie in einem Terrarium des Vereins "Acht Beinchen" in Wien pudelwohl. Seit kurzem hat sie sogar einen eigenen Instagram-Account ('kylie_the_emigrant'). Dort folgen ihr derzeit 218 Menschen.

Während der Eiablage spinnen die Weibchen einen Kokon. Dort legen sie ihre Eier ab und verschließen ihn dann wieder. 

Sie genießt ihr Leben in der Bundeshauptstadt so sehr, dass sie bereits einen Kokon gebaut hat. Es steht also Nachwuchs ins Haus. Laut einer Expertin könnte es dadurch bald ein außergewöhnliches Ereignis geben.

"Erste Nachzucht in Europa"

"Unserer Recherche nach – und wir haben viel recherchiert – wäre es die erste Nachzucht dieser Art im europäischen Raum", erklärt Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen", gegenüber "Heute". Nachsatz: "Das wäre eine Sensation in Europa!"

"Nun heißt es aber hoffen, dass Kylie sich noch in Australien mit einem Männchen gepaart hat, was sehr wahrscheinlich ist", sagt Ferber. "Und dass wir es schaffen, das richtige Klima für die Entwicklung der Eier zu treffen."

Das sei nicht so einfach, da diese Art im europäischen Raum nicht in der Terraristik gehalten werde. Daher gebe es auch keine Erfahrungswerte.

Man werde jedoch erst in einigen Wochen sicher wissen, ob sich Kylie in Australien gepaart hat. Nachforschen sei aber nicht möglich: "Hier können wir wirklich nur abwarten, auch wenn es schwer fällt", betont die Fachfrau. 

Wohlfühl-Oase Wien(er Terrarium)

"Für Kylie scheinen wir ein passendes Zuhaue geschaffen zu haben, in dem sie sich wohl fühlt", erklärt Ferber. "Sonst hätte sie uns keinen Kokon geschenkt." 

"Für Kylie scheinen wir ein passendes Zuhause geschaffen zu haben, in dem sie sich wohl fühlt. Sonst hätte sie uns keinen Kokon geschenkt." Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen"

Sollte es bei Kylie tatsächlich zu einer Nachzucht kommen, wäre das für den Verein "ein toller Erfolg und würde unser Können beweisen."

Man sei dem Linzer Tierheim nach wie vor sehr dankbar: "Viele Andere hätten die Spinne einfach bei sich behalten", so Ferber. 

"Wir sind dem Tierheim Linz sehr dankbar, dass sie uns diese Chance gegeben haben. Viele Andere hätten die Spinne einfach bei sich behalten."

Bei einem Nachwuchs sei die Aufzucht der Babys die nächste Hürde: "Und dann ist die große Frage, ob wir es schaffen, diese Nachzuchten wieder dazu zu bringen, für Nachwuchs zu sorgen", betont Ferber. "Das ist oft noch einmal schwerer als ein Tier aus der Natur dazu zu bringen, einen Kokon zu bauen."

Gift-Spinne saß auf Erdbeere

Einen tierischen Schrecken jagte kürzlich eine Spinne einer Wienerin ein: Petra (38) kaufte sich in einem Supermarkt in Wien-Penzing eine Portion Erdbeeren. Doch plötzlich bekam sie es mit der Angst zu tun:

"Ich habe gerade mit meinem Sohn telefoniert, während ich die Früchte in mein Joghurt geben wollte, als ich plötzlich eine Spinne entdeckte", so die 38-Jährige. Brisantes Detail: Die Wienerin leidet an Arachnophobie.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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