Red-Bull-Boss sauer

"Seltsam!" Marko erinnert nach Perez-Strafe an Hamilton

Sergio Perez erlebte in Montreal abermals ein Wochenende zum Vergessen. Die gegen ihn verhängte Startplatz-Strafe stößt Helmut Marko sauer auf.

Sport Heute
"Seltsam!" Marko erinnert nach Perez-Strafe an Hamilton
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.
Imago Images

Der Grand Prix von Kanada endete für den Mexikaner bereits in der 52. Runde, zum zweiten Mal in Folge sah Perez nicht das Ziel. Der 34-Jährige drehte sich in seinem RB20 auf regennasser Strecke weg, schlug mit dem Heck voran in die Leitplanke ein. Weil Perez mit dem schwer beschädigten Heck seines Autos dann zurück in die Boxengasse fuhr, um den Einsatz des Safety Cars, der womöglich den Sieg seines Teamkollegen Max Verstappen gefährden hätte können, zu verhindern, brummte die Rennleitung dem Mexikaner eine Drei-Platz-Strafversetzung für den Grand Prix von Spanien auf.

Seltsam!" Keine Hamilton-Strafe

Eine Strafe, mit der Marko so gar nicht einverstanden war. "Ich finde das eine zu strenge Strafe, denn in einem Rennen mit Wechselbedingungen muss man seinen Rennwagen zurückbringen, vor allem dann, wenn zunächst nicht klar ist, wie die Beschädigung genau aussieht", erklärte Red-Bull-Berater Marko in seiner "Speedweek"-Kolumne. Perez´ Rückspiegel seien verschmutzt gewesen, der 34-Jährige habe sein Heck gar nicht erkennen können. "Wir wiederum konnten anhand der Daten sehen, dass die Aufhängungen in Ordnung sind. Also versucht man natürlich, das Auto zurückzubringen und im Idealfall wieder um Punkte kämpfen zu können", erklärte der Red-Bull-Motorsportboss weiter.

Die Rennkommissare erklärten die Strafe schließlich mit "Fahren unter unsicheren Umständen", Teile hätten sich vom RB20 gelöst. Eine Argumentation, die der 81-jährige Grazer so nicht stehen lassen wollte. "Aber hallo! Ich erinnere mich, dass Lewis Hamilton mal in Silverstone auf drei Rädern ins Ziel gefahren ist und gewonnen hat", brachte Marko das Jahr 2020, als der britische Siebenfach-Weltmeister mit einem beschädigten linken Vorderreifen ins Ziel fuhr, ins Spiel. "Seltsam, damals setzte es keine Strafe", meinte der Red-Bull-Mann.

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    Kritik an Perez, Lob für Verstappen

    Doch auch mit Perez, der kürzlich einen neuen Zweijahresvertrag bei Red Bull unterschrieb, war Marko nicht restlos zufrieden. In den letzten beiden Qualifyings schied der Mexikaner früh aus, sah in den letzten beiden Rennen auch nicht das Ziel. "Er tut sich schwer damit, wenn sich die Verhältnisse ändern, so wie zuletzt in Montreal. Da braucht er zu lange, um auf Zeit zu kommen", urteilte der 81-Jährige. "Im ersten Training war er eine Sekunde hinter Max, dieser Abstand ist zu groß, um das bs zur Quali aufzuholen", schob Marko an.

    Besonders angetan war Marko einmal mehr von Dreifach-Weltmeister Verstappen, der die Ferrari-Schwäche mit dem Doppel-Ausfall der Italiener eiskalt ausnützte, in der Weltmeisterschaft bereits 56 Punkte Vorsprung auf Charles Leclerc hat. "Einmal mehr haben die ganz besonderen Qualitäten von Max Verstappen den Ausschlag gegeben, dass er hier ein Rennen gewonnen hat, das die meisten anderen Piloten wohl nicht gewonnen hätten", erinnerte der Red-Bull-Boss an den engen Dreikampf an der Spitze mit McLaren-Pilot Lando Norris und Mercedes-Mann George Russell.

    red
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