Team gibt zu

Strafe für Red-Bull-Star, um Verstappen-Sieg zu retten

Max Verstappen fuhr im Grand Prix von Kanada seinen 60. Rennsieg ein. Eine in Kauf genommene Strafe für Sergio Perez rettete diesen.

Sport Heute
Strafe für Red-Bull-Star, um Verstappen-Sieg zu retten
Red-Bull-Pilot Sergio Perez.
Imago Images

Der Niederländer spielte in einem teils turbulenten Regenrennen einmal mehr seine Klasse aus, Verstappen ließ McLaren-Mann Lando Norris um gut drei Sekunden und Mercedes-Pilot George Russell um knapp über vier Sekunden hinter sich. Nach der Enttäuschung von Monaco mit Rang sechs schlug der Niederländer wieder zurück, baute auch seine WM-Führung weiter aus. Verstappen hat nun 56 Punkte Vorsprung auf Ferrari-Star Charles Leclerc, der nach einem verkorksten Rennen ausschied – das sind mehr als zwei Rennsiege.

Allerdings hing der 60. Verstappen-Sieg mehrmals im Rennen am seidenen Faden. Nicht zuletzt beim Umstecken von Intermediate-Reifen auf Trockenreifen, als Norris länger draußen blieb, nur hauchdünn hinter dem Red-Bull-Star wieder auf die Strecke zurückkam. Ebenso brenzlig wurde es in der 52. Runde nach dem Unfall von Sergio Perez im zweiten Red Bull. Um den Verstappen-Rennsieg zu sichern, wurde sogar eine Strafe gegen den Mexikaner in Kauf genommen.

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    Red Bull rief Perez an die Box zurück

    Doch alles der Reihe nach. Perez, der kurz nach seiner Red-Bull-Vertragsverlängerung ein schlechtes Wochenende hatte, drehte sich auf dem auftrocknenden Kurs von der Strecke, verlor in Kurve sechs seinen RB20. Der Perez-Bolide schlug in der Streckenbegrenzung ein, das Heck war deutlich demoliert. Allerdings setzte sich der Mexikaner wenig später wieder in Bewegung, um an die Box zurückzufahren, obwohl das Auto merklich beschädigt war. Eigentlich müsste das Team den Fahrer bei einem im Rennen irreparablen Schaden anweisen, den Boliden abzustellen. Doch das geschah nicht.

    Ganz im Gegenteil. Denn Perez setzte das Rennen fort, fuhr bei langsamer Geschwindigkeit an die Box zurück. Auf Anweisung der Bullen, wie das Team selbst gegenüber den Rennkommissaren bekannt gab, nachdem die Stewards eine Untersuchung gegen Perez wegen "Fahrens unter unsicheren Umständen" einleiteten, gegen Red Bull eine Geldstrafe in der Höhe von 25.000 Euro und gegen Perez selbst eine Drei-Platz-Strafversetzung beim nächsten Rennen, dem Grand Prix von Spanien, aussprachen.

    Perez-Strafe, um Verstappen-Sieg abzusichern

    Red Bull machte im Ermittlungsverfahren keinen Hehl daraus, Perez angewiesen zu haben, zurück an die Box zu fahren, um so eine Safety-Car-Phase zu verhindern und den Verstappen-Sieg zu retten. "Das Team bestätigte in der Anhörung, dass der Fahrer angewiesen wurde, das Auto zurück an die Box zu bringen, weil sie versuchten, ein Safety Car zu vermeiden", heiß es vonseiten der Rennkommissare in der offiziellen Urteilsbegründung.

    Verstappen lag zu diesem Punkt knapp vor Norris, hätte seinen Vorsprung gänzlich eingebüßt, außerdem hatte der McLaren-Pilot zu diesem Zeitpunkt die um drei Runden frischeren Reifen, hätte beim Re-Start gute Chancen gehabt, den Niederländer zu überholen.

    red
    Akt.