Ukraine
Selenski warnt vor "größter atomarer Katastrophe"
Ukraines Präsident Wolodimir Selenski warnt die Welt vor einer atomaren Katastrophe. Diese könnten russische Truppen Saporischschja in herbeiführen
Im Ukraine-Krieg wächst die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe im von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski warnte am Donnerstag, Russland könne in Saporischschja "die größte atomare Katastrophe in der Geschichte" verursachen – mit noch schlimmeren Folgen als bei der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986. Aus der Gegend um Saporischschja wird seit Tagen heftiger Beschuss gemeldet. Der UN-Sicherheitsrat berief deshalb eine Krisensitzung ein.
Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Angriffe am AKW Saporischschja im Süden der Ukraine verantwortlich. Selenski sagte am Donnerstag in einer Videoschalte zum Auftakt einer Geberkonferenz in Kopenhagen, Russland sei ein "terroristischer Staat", der das Atomkraftwerk im Ukraine-Krieg als "Geisel" nehme und zur "Erpressung" nutze.
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Russlands Herrschaft über Kraftwerk "gefährdet" Region
Die von Russland beantragte Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu Saporischschja sollte nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Donnerstagabend (MESZ) in New York stattfinden. Russland ist neben China, Frankreich, Großbritannien und den USA ständiges Mitglied im Sicherheitsrat und besitzt dort Vetorecht – eine Verurteilung Moskaus ist damit ausgeschlossen.
Die G7-Staaten hatten Russland am Mittwoch nachdrücklich aufgefordert, seine Armee vom Gelände des Kernkraftwerkes zurückzuziehen. "Es ist Russlands fortdauernde Herrschaft über das Kernkraftwerk, welche die Region gefährdet", erklärten die Außenminister der G7-Staaten in einer gemeinsamen Mitteilung. Am Wochenende hatte sich die Internationale Atomenergiebehörde "alarmiert" über die Lage vor Ort gezeigt und vor einer «sehr realen Gefahr einer nuklearen Katastrophe» gewarnt.