Kurioses Wetterphänomen

Seit Stunden fällt Schnee in Wien – und keiner merkt es

Während des Vienna City Marathons hat es in Wien geschneit. Die Flocken kamen aber nie am Boden an. Ein Meteorologe erklärt, was dahinter steckt.
Wetter Heute
06.04.2025, 16:35

Der Vienna City Marathon ging am Sonntag zwar kalt aber Großteils trocken über die Bühne. Dabei hat es die längste Zeit auch geschneit, sagt ein Meteorologe. Wie kann das sein? Dahinter steckt ein kurioses Wetterphänomen.

Auf dem Radar war es zu sehen: "Über Wien fallen seit ein paar Stunden immer wieder Schneeflocken", schreibt UWZ-Experte Nikolas Zimmermann Sonntagnachmittag.

Nur in unseren niederen Sphären ist davon nichts mehr zu merken: "Sie kommen aber nicht am Boden an, weil sie am Weg durch die sehr trockene Luft in tiefen Schichten vollständig sublimieren. Nur die Fallstreifen in etwa 2000 m Höhe sind sichtbar."

Jedenfalls fast alle, fügt Zimmermann in Reaktion auf X-Video von einzelnen Flocken zwischen Magnolienblüten später hinzu: "Ein paar wenige haben es doch bis zum Boden geschafft".

Auf der nahen Rax stehen Alpinisten und Besucher derzeit mitten im leichten Schneefall:

Schneefall auf der Rax Sonntagnachmittag: Blick vom Ottohaus Richtung Schneeberg
Panomax / Raxalpe

Es war nicht die einzige Kuriosität am Himmel von Wien in diesen Stunden. Auch ein Flieger zog den ganzen Vormittag und darüber hinaus enge Kreise über der Bundeshauptstadt.

So geht es mit dem Wetter weiter

Am Montag hält der Zustrom von kalter und trockener Luft arktischen Ursprungs weiterhin an und es kündigt sich vielerorts Morgenfrost an.

Generell liegen die Ostalpen zwischen dem Hoch OLIVIA, welches sich vom Nordkap bis zu den Westalpen erstreckt und tiefem Luftdruck über Osteuropa. In der resultierenden straffen Nordströmung machen sich vor allem über der Osthälfte des Landes immer wieder kleiner Störungen bemerkbar.

Dabei geht es im Laufe der kommenden Woche mit den Temperaturen dann langsam wieder aufwärts, an der Wetterlage ändert sich bis über die Wochenmitte hinaus nicht viel.

Die Prognose im Detail

In der Nacht auf Montag ist es im Westen und Südwesten meist klar. Vom Mühlviertel bis in die Südsteiermark ziehen hingegen immer wieder dichtere Wolkenfelder südwärts durch. Dabei sind ganz vereinzelt ein paar Flocken nicht ausgeschlossen. Der Wind weht in zuvor genannten Gebieten schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen.

Am Montag ziehen nach einem häufig frostigen Start besonders in der Osthälfte des Landes viele Wolken durch. In der zweiten Tageshälfte fallen vom Waldviertel bis ins Mittelburgenland stellenweise auch ein paar Regentropfen bzw. oberhalb von etwa 400 bis 500 m Schneeflocken. Von Vorarlberg bis nach Salzburg und Kärnten scheint dagegen häufig die Sonne. Der Wind lässt etwas nach, weht aber besonders im östlichen Flachland weiterhin lebhaft aus Nord.

Der Dienstag hat in der Osthälfte erneut viele Wolken zu bieten und im Tagesverlauf gehen im Norden und Osten gelegentlich Schauer nieder. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs etwa 600 auf 1000 m an. Von Vorarlberg bis nach Oberkärnten bleibt es hingegen überwiegend freundlich. Dazu weht schwacher bis mäßiger, im östlichen Flachland stellenweise auch lebhafter Wind aus nördlichen Richtungen.

Am Mittwoch setzt sich häufig ein zeitweise freundlicher und trockener Mix aus Sonne und Wolken durch. Der Wind weht generell nur mehr schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen

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