Tierischer Artenschutz
Seit Corona soll man Fledermäuse noch mehr schützen
Eine Studie besagt nun, dass der Artenschutz bei Fledermäusen gerade seit Corona wichtiger ist denn je.
Was zunächst ziemlich paradox klingen mag, macht im Nachhinein betrachtet tatsächlich Sinn: Eine neue Studie erklärte, dass gerade die Biodiversität bei Fledermäusen die Ausbreitung diverser Coronaviren verhindern kann und Pandemien wesentlich häufiger auftreten würden, wenn die Artenvielfalt sinkt.
DNA-Proben von zwei Jahren
Unter der Leitung von Simone Sommer von der Universität Ulm wurde eine internationale Studie im "Nature Communications" Journal veröffentlicht, die mehr als zwei Jahre 2.300 Fledermäuse in fünf Höhlen in Ghana untersuchte. Mithilfe von DNA-Proben konnte festgestellt werden, welche Arten häufiger mit Coronaviren infiziert waren.
Auch mit gesammelten Kotproben konnte belegt werden, dass weniger vielfältige Fledermauskolonien die Coronaviren offenbar besser übertragen können und auch wesentlich anfälliger seien. Den Fledermäusen sei aber während den Untersuchungen nichts passiert und nur winzige Gewebeproben erbrachten den Nachweis der sogenannten "Alpha-CoV 229E-like" und der "Beta-CoV 2b" Variante.
Keine Ansteckung auf den Menschen
Auch wenn keine direkte Übertragung von Tier zu Mensch mit den Coronaviren stattfand, sind sich die Forscher darüber im Klaren, dass die Artenvielfalt und der Schutz der Lebensräume wichtiger denn je sei, um die Berührungspunkte zwischen Tieren und Menschen zu verringern. Nur ein gestörtes Ökosystem gefährdet die Gesundheit und wird immer wieder neue Pandemien erleichtern.