Niederösterreich
Hoher Blutzoll - 140 tote Biker in NÖ seit 2015
Die Motorradsaison 2022 hat gerade erst begonnen und schon gibt es drei Todesopfer zu beklagen. Seit 2015 starben 140 Menschen auf NÖs Straßen.
Die Sonne scheint, die Temperaturen sind frühsommerlich warm - was natürlich zahlreiche leidenschaftliche Biker auf Niederösterreichs Straßen lockt. Erst letzte Woche wurden Hunderte Motorradfahrer in der Kalten Kuchl geblitzt.
Und das ist auch mitunter eines der größten Probleme beim Biken: Das Rasen. Dass der kontrollierte Blick auf den Tacho Leben retten kann, bestätigt auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). "Das tödliche Unfallrisiko mit dem Motorrad ist rund 26 Mal so hoch wie mit dem Pkw. Es braucht verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Zudem kann durch das eigene Fahrverhalten das Unfallrisiko reduziert werden", heißt es in einer Aussendung.
2021 starben 20 Biker
Die Statistik für Niederösterreichs Straßen ist jedenfalls traurig: Seit 2015 starben 140 Biker, drei davon erst kürzlich in der heurigen Saison 2022 - mehr dazu hier und hier. Im Gegensatz zu den sinkenden Zahlen bei Verkehrstoten im Allgemeinen, sei die Anzahl an tödlichen Motorradunfällen weiterhin hoch, betont der VCÖ.
Auch die Schutzausrüstung ist hier maßgeblich. "Motorräder fahren so schnell wie Autos, sie haben aber keinen schützenden Blechmantel", erklärt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Die Tipps des Experten: "Langsamer und mit voller Aufmerksamkeit fahren, Tempolimits unbedingt einhalten, keine riskanten Überholmanöver, in Kurven besonders achtsam sein. Darüber hinaus ist wichtig, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam und rücksichtsvoll fahren."
Der VCÖ will niedrigere Tempolimits, dabei vor allem eine Reduktion von Tempo 100 auf 80 auf Freilandstraßen. "Straßen sind zudem so zu gestalten, dass sie niemanden, egal ob mit Motorrad oder Pkw, zum Rasen einladen", meint Christian Gratzer.
Die Zahlen
1.Jänner bis 18. Mai 2022: 3 tödlich verunglückte Motorradfahrer
Jahr 2021: 20 (21,7 Prozent aller Verkehrstoten)
Jahr 2020: 21 (23,3 Prozent)
Jahr 2019: 18 (17,8 Prozent)
Jahr 2018: 19 (19,0 Prozent)
Jahr 2017: 13 (14,0 Prozent)
Jahr 2016: 24 (21,4 Prozent)
Jahr 2015: 22 (16,8 Prozent)
Summe: 140 Todesopfer