Steiermark
Mann kassierte 130.000 Euro an Sozialleistungen
Ein kroatischer Staatsbürger soll seit zehn Jahren rechtswidrig Sozialhilfen bezogen haben. Er war offiziell arbeitslos, lebte aber nie in Österreich.
Es ist ein äußerst schwerer Fall von Sozialbetrug, von dem die steirische Polizei jetzt berichtet. Ein 61-jähriger kroatischer Staatsbürger soll über Jahre hinweg auf Kosten von Sozialleistungen in Österreich gelebt haben – und das, obwohl er nicht einmal Anspruch darauf gehabt hätte. 130.000 Euro soll sich der Mann seit 2012 erschlichen haben.
Hauptwohnsitz in Österreich vorgetäuscht
Seit Juli vergangenen Jahres wurde vonseiten der Kriminaldienstgruppe "SOLBE" – zuständig für Sozialleistungsbetrug – gegen den mutmaßlichen Betrüger ermittelt. Der Mann soll vorgetäuscht haben, seinen Hauptwohnsitz in Österreich zu haben, und kassierte widerrechtlich durch Arbeitslosenheld und Notstandshilfe vom Österreichischen Arbeitsmarktservice ganze 97.000 Euro.
Da sein Wohnsitz offiziell in Österreich lag, erschlich sich der 61-Jährige in weiterer Folge eine Sozialversicherung. Mit dieser nahm er ärztliche Leistungen, Heilmittel und Krankengeld der österreichischen Gesundheitskasse in der Höhe von 19.700 Euro in Anspruch. Seit 2014 bekam der Mann außerdem Unterstützung vom Finanzamt in Graz. So soll er unter anderem mit der Familienbeihilfe weitere 14.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt haben.
Verdächtiger zeigte sich erst nicht geständig
Bei einer ersten Einvernahme zeigte sich der 61-Jährige nicht geständig und bestritt sämtliche Vorwürfe. Nach Vorhalt diverser Beweise lenkte der Kroate jedoch ein und gab einen Teil der gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen zu. Er wurde bei den zuständigen Behörden angezeigt.