Klimaschutz
Sehr wenig Schnee auf den Gletschern zu Sommerbeginn
Aktuelle Messungen zeigen: In den Hohen Tauern lag auf den Gletschern 70 bis 90 Zentimeter weniger Schnee als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Die heimischen Gletscher starten mit sehr wenig Schnee in den Sommer. Bei den regelmäßigen Messungen der Gletscher in den Hohen Tauern registrierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eine der geringsten Schneehöhen der vergangenen Jahre. Entscheidend für die Schmelzrate der Gletscher sei aber das Wetter im Sommer, betonte die ZAMG in einer Aussendung.
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Beim Gletscherbeobachtungsprogramm der ZAMG werden in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien jedes Jahr im Frühling die Gletscher am Hohen Sonnblick (Goldbergkees und Kleinfleißkees) vermessen und die Massenbilanzen berechnet.
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"Um den Massenzuwachs im vergangenen Winter zu berechnen, ermittelten wir an rund 600 Punkten am Gletscher die Schneehöhe mit Sonden und gruben an weiteren sieben Positionen Schneeschächte, um Schneedichte und Schneetemperatur zu messen", erklärte Gletscherexperte Anton Neureiter von der ZAMG. "Aus den gemessenen Schneehöhen und den -dichten wurde anschließend berechnet, welche Masse an Wasser in der Schneedecke enthalten ist."
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Schlechtwetter könnte Gletscherzustand verbessern
Die Messungen zeigten heuer ein wenig erfreuliches Bild: So lag die mittlere Schneehöhe im Frühling am Goldbergkees bei 330 Zentimeter (70 Zentimeter unter dem Mittel der vergangenen Jahre). Das entspricht einem Massenzuwachs von 1.355 Kilogramm pro Quadratmeter, was 20 Prozent unter dem Mittel der letzten Jahre lag. Am Kleinfleißkees lag die mittlere Schneehöhe bei 260 Zentimeter - 90 Zentimeter unter dem Mittel. Das entsprach einem Massenzuwachs von 1.028 Kilogramm pro Quadratmeter (28 Prozent unter dem Mittel).
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Seit Messbeginn gab es hier nur selten so wenig Schnee, so die ZAMG. Das Goldbergkees wird seit 1987 regelmäßig vermessen, das Kleinfleißkees seit 1999.
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Allerdings: "Für die langfristige Entwicklung der Gletscher in Österreich ist aber die Witterung im Sommer wichtiger als im Winter", erläuterte Neureiter. "Entscheidend ist, ob gelegentliche Kaltlufteinbrüche im Sommer auf den Gletschern Schnee bringen. Denn eine frische, sehr weiße Schneedecke reflektiert die Sonnenstrahlen zu fast 100 Prozent und kann den Gletscher bis zu einer Woche vor dem Schmelzen schützen. Ein Gletscher ohne Neuschnee ist hingegen viel dunkler, nimmt daher viel Sonnenstrahlung auf und kann in einer Woche bis zu einem halben Meter Eisdicke verlieren."
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