Ukraine

"Sofort vernichten": Steht jetzt Putin-Putsch bevor?

In Russland herrscht pures Chaos: Laut Wagner-Chef Prigoschin sollen russische Truppen Soldaten der Wagner-Gruppe bombardiert und getötet haben.

Nicolas Kubrak
Russlands Präsident Wladimir Putin soll die Wagner-Söldner angegriffen haben.
Russlands Präsident Wladimir Putin soll die Wagner-Söldner angegriffen haben.
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Am Freitag erklärte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in seinem Telegram-Kanal, dass das russische Verteidigungsministerium seine "eigene" Söldnergruppe bombardiert habe. Durch die Angriffe sei eine "sehr große" Zahl an Wagner-Söldnern getötet worden, so Prigoschin.

Prigoschin deckt Kreml-Lügen auf

Nur wenige Stunden zuvor veröffentlichte der Wagner-Chef ein Video auf Telegram, in dem er eine der wichtigsten Propaganda-Botschaften, mit denen Russland seinen Angriff auf die Ukraine rechtfertigt, aufdeckte. So soll das russische Verteidigungsministerium den Präsidenten Wladimir Putin und die russische Öffentlichkeit bewusst belügen. "Die Ukraine und Nato wollten Russland vor dem Krieg nicht angreifen", so Prigoschin – "Heute" berichtete.

"Das Böse muss gestoppt werden"

Nun der nächste Krach: Der Wagner-Chef wirft dem russischen Verteidigungsministerium vor, seine Söldnertruppe, die auf russischer Seite kämpft, bombardiert zu haben. Durch Helikopter-Angriffe sei eine "sehr große" Zahl an Wagner-Söldnern getötet worden, schrieb Jewgeni Prigoschin am Freitag auf seinem Telegram-Kanal.

Die Führungsriege der Söldner-Gruppe habe einen Entschluss gefasst: "Das Böse, das durch die Militärführung gebracht wurde, muss gestoppt werden", schrieb Prigoschin. Das berichtet die deutsche "Bild". Der Wagner-Chef richtete eine knallharte Drohung an die russische Militärführung: "Diejenigen, die heute unsere Jungs vernichtet haben, die Zehntausende von Leben russischer Soldaten zerstört haben, werden bestraft werden."

Kriegserklärung an Verteidigungsministerium?

In seiner Telegram-Gruppe fordert er das russische Militär auf, dabei keinen Widerstand gegen seine Wagner-Söldner zu leisten: "Jeder, der versucht, Widerstand zu leisten, wird von uns als Gefahr betrachtet und sofort vernichtet, einschließlich aller Kontrollpunkte auf unserem Weg. Und alle Flugzeuge, die wir über unseren Köpfen sehen."

Unklar ist, wie genau die Racheaktion aussehen soll. Auf Telegram behauptet Priogschin, sein Erzfeind Schoigu sei bereits aus Rostow am Don geflohen. Kriegs-Insider sprechen sogar von einer "Kriegserklärung an das Verteidigungsministerium".

Prompt folgte eine Reaktion aus Moskau: Verteidigungsminister Sergej Schoigu bestreitet jegliche Angriffe auf die Wagner-Soldaten. Russischen Militärbloggern zufolge soll die Nationalgarde des Innenministeriums bereits in Alarmbereitschaft versetzt worden sein. "Präsident Putin wurde über die aktuelle Situation rund um Prigoschin informiert, alle notwendigen Maßnahmen werden ergriffen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Nervosität am Kreml

Nach den Äußerungen Prigozhins wurde ein Verfahren wegen des Aufrufs zum bewaffneten Aufstand eingeleitet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass schreibt. Der Nationale Ausschuss für Terrorismusbekämpfung hat den Gründer der PMC Wagner aufgefordert, seine rechtswidrigen Handlungen einzustellen.

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