Wien
"Sehr ernste Situation" – Ludwig will genau überlegen
Bürgermeister Michael Ludwig will vorerst noch keine verlängerten Osterferien. Über die Wiener Schanigärten wird am Montag entschieden.
Die Zahlen in den Wiener Intensivstationen sind enorm hoch, nicht unbedingt notwendige Operationen müssen bereits verschoben werden. Eine Überlastung drohe aber noch nicht, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im "Heute"-Interview erklärt.
"Es ist eine sehr ernste Situation. Ich will nicht von Überlastung sprechen, aber es ist zweifellos so, dass wir die Entwicklung im Auge behalten und jeden Schritt, den wir in der Politik setzen, ganz genau überlegen müssen."
Schnellere Ansteckung
Insbesondere die britische Mutation, die in Wien bereits rund 80 Prozent der Fälle ausmacht, führt dazu, "dass sich die Menschen schneller anstecken und dass sie zum Teil einen schwereren Verlauf haben." Das müsse man sehr ernst nehmen, so Ludwig.
Von verlängerten Osterferien will der Bürgermeister aber vorerst nichts wissen. "Das, was wir am längsten offen lassen wollen, sind Kindergärten und Schulen." Das sei nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für die Eltern.
Schanigarten-Gipfel am Montag
In Anbetracht der weiter steigenden Zahlen (über 3.500 Neuinfektionen gab es am Freitag) wackelt auch die Öffnung der Außen-Gastro immer stärker. "Wir haben am Montag wieder ein Gespräch – Mitglieder der Bundesregierung, Landeshauptleute gemeinsam mit Expertinnen und Experten – wir werden die Situation dort beraten und werden dann entsprechende Konsequenzen daraus ableiten."
Peter Dobcak, Gastronomie-Obmann in der Wirtschaftskammer Wien, sieht das etwas pessimistischer. Einerseits wegen den höhen Infektionszahlen, andererseits, weil man als Gastronomie eine 14-tägige Vorlaufzeit benötigen würde. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir am 27. März die Schanigärten aufmachen."