Mitarbeiter müssen zittern

"Sehr angespannt" – Kampf um 900 Jobs in vollem Gang

882 Jobs stehen bei TCG Unitech auf der Kippe. Am Donnerstag starten entscheidende Gespräche – die Zukunft der Mitarbeiter hängt am seidenen Faden.
Oberösterreich Heute
22.11.2024, 03:00

Der erste Tag der Entscheidung bei TCG Unitech: Wie berichtet, stehen bei dem Automobilzulieferer aus Kirchdorf an der Krems fast 900 Jobs auf der Kippe. Konkret wurden 882 der insgesamt 960 Beschäftigten beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet.

Auch in den umliegenden Gemeinden herrscht nun große Anspannung. Für Kommunen und Betroffene werden die kommenden Wochen und Monate eine "herausfordernde Zeit", so Andreas Rußmann (SPÖ), Bürgermeister von Molln (Bez. Kirchdorf). Seine Gemeinde liegt rund 15 Kilometer von der Bezirkshauptstadt entfernt.

"Kunden und Mitarbeiter verunsichert"

"Die Vorgehensweise des Unternehmens ist mir nicht schlüssig", sagt Markus Ringhofer (SPÖ), Bürgermeister von Kirchdorf, zu "Heute". "Diese Voranmeldung der 882 Menschen hat Kunden und Mitarbeiter verunsichert. Mir wurde vom Management gesagt, dass Beschäftigte angehalten werden, auf die Lohnsteigerungen zu verzichten."

Außerdem gebe es Aufträge, für die es Mitarbeiter brauche. Bei der Firma handle es sich um einen "Leitbetrieb in der Region", so Ringhofer. "Es ist wichtig, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben."

Für die Betroffenen wird es nun ernst: Am Donnerstagnachmittag standen die ersten Gespräche zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft an.

Gegenüber "Heute" erklärte Betriebsratsvorsitzende Roswitha Grammer noch am Vormittag, die Situation sei "natürlich sehr angespannt". Näher wolle sie sich aufgrund der Situation noch nicht äußern.

882 Mitarbeitern droht Job-Verlust

Wie lange die Gespräche am Donnerstag dauern werden, könne man noch nicht einschätzen. Vor allem die 882 Personen müssen also weiter zittern. Konkret gibt es für die Mitarbeiter zwei Möglichkeiten.

Entweder sie unterschreiben den neuen Vertrag. Damit verzichten sie auf die kollektivvertragliche Gehaltserhöhung von 4,8 Prozent in der Metallindustrie. Die Alternative ist der potenzielle Verlust ihres Arbeitsplatzes. In Einzelgesprächen sollen die Mitarbeiter vor die Wahl gestellt werden.

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