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Seebeben löst in der Ägäis Tsunami aus: 2 Tote
Ein Erdstoß nahe der türkischen Stadt Bodrum hatte die Stärke 6,7. Auf der griechischen Insel Kos hat es zwei Tote gegeben. Die Opfer stammen aus Schweden und der Türkei.
Ein starkes Erdbeben hat am frühen Freitagmorgen die Ägäis erschüttert. Bei dem Beben, das die Südküste der Türkei und vor allem die griechische Insel Kos traf, kamen nach Behördenangaben zwei Menschen ums Leben. Mehr als 120 seien verletzt worden. Auf Kos erlitten laut dem Bürgermeister der Inselhauptstadt, Giorgos Kyritsis, mehrere Gebäude Schäden. Viele Touristen verbrachten die Nacht auf der Straße.
Die beschädigten Gebäude seien größtenteils älter und vor der Zeit gebaut worden, als Standards für erdbebensichere Häuser eingeführt wurden, sagte Kyritsis im Staatsradio. Das Beben traf nach ersten Erkenntnissen hauptsächlich die gleichnamige Hauptstadt der Insel Kos. Auch die alte Moschee und bekannte Johanniterfestung aus dem 14. Jahrhundert am Hafen der Insel wurden beschädigt.
Flutwelle ausgelöst
Der Yachthafen der gleichnamigen Inselhauptstadt Kos wurde von einer kleinen Tsunami-Welle getroffen, Gebäudemauern zeigten Risse oder stürzten teils sogar ein. Das Erdbeben hat eine Flutwelle ausgelöst und Straßen überflutet:
Der Erdstoß, der auch die türkische Stadt Bodrum traf, habe eine Stärke von 6,7 gehabt, hatte das US-Institut U.S. Geological Survey (USGS) zuvor mitgeteilt. Griechische Behörden verzeichneten die Stärke des Bebens auf 6,5.
Die Küstenwache von Kos teilte mit, dass der Hafen der Insel beschädigt wurde und dass eine Fähre, die dort eigentlich anlegen sollte, ihre Route ändern werde. Die Feuerwehr der Insel gab unabhängig davon bekannt, dass drei Menschen aus Geröll gerettet wurden. Das Erdbeben ereignete sich gegen 1.30 Uhr. Ein Mitarbeiter der Regionalregierung auf Kos, Giorgos Halkidios, sagte, ein älteres Gebäude sei eingestürzt und habe dabei mehrere Menschen verletzt.
20 Nachbeben
Nach Angaben türkischer Katastrophen-Behörden hatte das Beben dort eine Stärke von 6,3, zudem seien mehr als 20 Nachbeben verzeichnet worden. Die Gouverneurin der Küstenprovinz Mugla, Esengül Civelek, sagte, dass es dort nach ersten Erkenntnissen keine Toten gegeben habe. Es habe kleinere Verletzungen gegeben, nachdem Angst und Panik ausgebrochen war, sagte Civelek.
In Bitez, einem Ferienort rund sechs Kilometer westlich von Bodrum, liefen Anwohner verängstigt auf die Straßen. Hotelgäste kehrten kurz in ihre Zimmer zurück, um Habseligkeiten zu holen. Viele verbrachten die Nacht aber auf der Straße.
In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die teils eingestürzte Gebäude und Überschwemmungen auf den Straßen der gleichnamigen Inselhauptstadt Kos zeigen sollen.
Auch auf Kos schliefen Gäste außerhalb ihrer Hotels. Einer 20-jährigen Britin berichtete, das Beben habe sie, ihre Mutter und ihre Schwester im Schlaf überrascht. Das Hotel sei evakuiert worden, überall hätte zersprungenes Glas gelegen. Nach den Hauptbeben seien sie kurz in das Hotel zurück, um ihre Pässe zu holen. Sie hätten das Gebäude aber schnell wieder verlassen, da es noch ein Nachbeben gegeben habe.
In beiden Ländern kommt es häufiger zu Erdbeben. Nach Angaben des USGS ereignete sich das Erdbeben in einer Tiefe von rund zehn Kilometern, etwa zehn Kilometer südlich von Bodrum und 16 Kilometer von Kos entfernt. Es folgten demnach auch noch zwei Nachbeben.
Die Türkei und Griechenland liegen auf aktiven Bruchlinien. Im Jahr 1999 hatten zwei zerstörerische Erdbeben den Nordwesten der Türkei heimgesucht. Rund 18.000 Menschen waren dabei ums Leben gekommen.
(chk/dapd)