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Secondhand-Stores vereint gegen Fast Fashion
Nachhaltiges zu Weihnachten schenken? Fünf Stores aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich trotzen dem aktuellen Fast Fashion Trend mit modischen Secondhand-Designs.
Der Begriff „Fast Fashion" ist derzeit in aller Munde. Immer mehr Geschäfte werden von immer mehr neuen Kollektionen in immer kürzerer Zeit überschwemmt. Mehr. Mehr. Mehr. Und die Kunden? Sind oftmals überfordert oder resignieren. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit werden vor allem Gutscheine von Fast Fashion-Giganten verschenkt. Und das, obwohl rund eine Milliarde Kleidungsstücke, so schätzt man, alleine im deutschsprachigen Raum zu Hause im Kleiderkasten neu mit Preisetikett und ungetragen herumliegt. Wie "Heute.at" schon einmal berichtet hat, hortet jeder Österreicher 400 Euro an unbenutzter Kleidung.
Secondhand viel besser als sein Ruf
"Mit unserem Projekt "Nachhaltigkeit zu Weihnachten verschenken" möchten wir aufzeigen, dass man auch tolle modische Kleidung zu Weihnachten verschenken kann. Secondhand hat teilweise den Ruf des Abgetragen. Doch oft ist das Gegenteil der Fall. Wir erhalten viele Kleidungsstücke, die noch das Preisschild enthalten", so Andrea Emathinger vom Second Hand Store "Gwaundquadrat" aus Grieskirchen in Oberösterreich.
Auch die Wienerin Martina Brückl unterstützt schon seit Jahren mehr Nachhaltigkeit in der Mode. Mit ihrer kleinen, feinen Boutique "Zweitkleid 7" in Wien-Neubau und zahlreichen Pop-Up-Events, wie dem „Dirndl-Pop-Up" oder ihrem „Pop Up Fotostudio mit Umstyling" zündet sie – immer unterstützt von ihrem treuen Hund Paco – seit 2014 immer wieder bunte Leuchtfeuer, um Secondhand Mode bekannter zu machen.
Fokus auf Designer-Marken
Für Carina Jäger von der Boutique "Zweitblick" in Wels (Oberösterreich) ist Nachhaltigkeit ein ebenso wichtiger Faktor: "Wir haben uns auf gewisse Marken fokussiert und so ein kleines, aber feines Sortiment aufgebaut. Gerade bei Designer-Bekleidung merkt man die Qualitätsunterschiede zu Fast Fashion", so Jäger.
Doch nicht nur im stationären Handel, auch online findet man immer mehr lokale Unternehmen, die sich auf Secondhand-Artikel "stürzen". Vor sieben Jahren hat Manuela Neumayer in Niederhollabrunn (Niederösterreich) ihr Unternehmen "Wichtelfee" gegründet. Die Weinviertlerin hat sich vor allem im Low- und Medium-Bereich für Baby- und Kinderbekleidung angesiedelt: „Wir haben uns auf die Wünsche von Müttern spezialisiert. Neben Bekleidung können sie bei uns auch Spiele, Bücher und Accessoires online erwerben, so wollen wir jungen Eltern die oft mühsamen Flohmarktbesuche mit ihren Kleinen ersparen"
Auch der Online-Store "Second Passion" hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Seit 2015 frönt die Mostviertlerin Daniela Koch ihrer "zweiten Leidenschaft" mit Secondhand-Damenbekleidung im Medium-Brand-Bereich: "Meine Zielgruppe sind Frauen zwischen 16 und 45, die gerne moderne, aber nicht Fast Fashion tragen. Für die meisten meiner Kundinnen ist es gar nicht entscheidend, ob das Kleidungsstück, das ihnen gefällt, neu oder ungetragen ist. Gerade im Online-Bereich findet hier eine sehr - sprichwörtlich - nachhaltige Veränderung statt"