Welt
Schwerste Schneefälle seit 50 Jahren legen Spanien lahm
Dass es in Spanien schneit, ist selten. Am Freitag war es auf der iberischen Halbinsel sogar kälter als am Südpol.
Spaniens Hauptstadt verschwindet unter einer dichten Schneedecke: In Madrid haben die schwersten Schneefälle seit 50 Jahren für Verkehrschaos gesorgt. Der Flughafen der spanischen Hauptstadt musste am Freitagabend aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Für Samstag wurden weitere 20 Zentimeter Schnee erwartet. Auch andere Teile des Landes wurden von den Schneemassen heimgesucht.
Erster Schnee seit fast zehn Jahren
Der spanische Wetterdienst Aemet rief für das Zentrum des Landes die Alarmstufe rot aus. Die Regionen Madrid, Castilla-La Mancha (Zentrum) und Valencia (Osten) waren am stärksten von den Schneefällen betroffen. Für Samstag wurden laut Aemet in der Hauptstadt und in der zentralen Hochebene des Landes durchschnittlich weitere 20 Zentimeter Schnee erwartet, in den höchsten Lagen könnten demnach sogar bis zu 50 Zentimeter fallen.
Auf mehr als 400 Straßen war der Verkehr gestört, hunderte Auto- und Lastwagenfahrer strandeten wegen der Wettersituation auf Rastplätzen oder blieben im Schnee stecken. Auch der Zugverkehr zwischen Madrid und Valencia war nach Angaben der Bahngesellschaft Renfe gestört. Das Rathaus der historischen Stadt Toledo musste mit Hilfe der Armee vom Schnee befreit werden.
Madrilenen sollen zu Hause bleiben
In Madrid gab es seit 1971 keine derartigen Schneefälle mehr. Kinder bauten Schneemänner, während Menschen auf Ski an ihnen vorbeifuhren. Der öffentliche Busverkehr sowie die Müllabfuhr wurden eingestellt. Der internationale Flughafen Barajas sollte den ganzen Samstag über geschlossen bleiben. Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida veröffentlichte ein Video auf Twitter, in dem er die Menschen aufrief, zu Hause zu bleiben.
Laut Wettervorhersage wird der Auslöser für den Schneefall – der Sturm Filomena – am Sonntag nach Nordosten weiterziehen. Zwar soll dadurch der Schneefall nachlassen, die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen werden aber wohl bleiben. Ein inoffizieller nationaler Temperaturrekord von -34,1 Grad war am Mittwoch auf mehr als 2.000 Metern Höhe an der privaten Wetterstation in Clot de la Llança in den zentralspanischen Pyrenäen gemessen worden. Zum Vergleich: Am frühen Vormittag werden am Südpol Temperaturen von -32 Grad erreicht.