Völlig verzweifelt

Schwerarbeiter schuftet 45 Jahre, kriegt keine Pension

45 Jahre schwere Arbeit: Obwohl er alle Bedingungen erfüllte, durfte ein Lkw-Fahrer nicht in Pension. Die Arbeiterkammer half dem Schwerarbeiter.

Oberösterreich Heute
Schwerarbeiter schuftet 45 Jahre, kriegt keine Pension
Obwohl der Lkw-Fahrer alle Bedingungen erfüllte, wurde ihm die Pension nicht zugesprochen. (Symbolbild)
iStock

Nach 45 Berufsjahren wollte der 60-jährige Lkw-Fahrer aus dem Bezirk Schärding in die wohlverdiente Schwerarbeitspension gehen. Da staunte der Beschäftigte nicht schlecht: Die Versicherungsanstalt lehnte seinen Antrag ab.

Für einen Anspruch auf die Schwerarbeitspension müssen Beschäftigte Tätigkeiten verrichten, die laut Verordnung als besonders belastend gelten. Darunter fällt zum Beispiel unregelmäßige Nachtarbeit oder regelmäßige Arbeit unter Hitze oder Kälte.

Über 2.000 Kalorien pro Tag verbraucht

Bei Männern liegt körperliche Schwerarbeit auch dann vor, wenn sie in acht Stunden Arbeitszeit mindestens 2.000 Kalorien verbrauchen. So war es auch bei dem 60-Jährigen: Neben dem Lkw-Fahren musste er auch oft schwere Lasten heben und tragen.

Trotzdem wurde sein Antrag von der Pensionsversicherungsanstalt abgelehnt. Der Grund: Angeblich hatte er zu wenige Versicherungs- und Schwerarbeitsmonate geleistet.

Die AK Schärding klagte deshalb in seinem Namen gegen den Bescheid – mit Erfolg. Das Gericht kam nach der Schilderung des Mannes und eines Gutachtens zu dem Schluss, dass der 60-Jährige alle nötigen Bedingungen erfüllte.

"Kein Einzelfall"

"So erfreulich die gewonnene Klage für unser Mitglied ist, müssen wir aber oftmals feststellen, dass dies leider kein Einzelfall ist", erklärt AK-Präsident Andreas Stangl. "Er zeigt abermals auf, dass die Schwerarbeiterregelung dringend im Sinne der Versicherten zu reparieren ist."

Arbeitsdruck, lange Arbeitszeiten, Personalmangel oder Schichtdienste würden immer mehr Menschen so stark belasten, dass sie nicht bis zum Regelpensionsalter durchhalten. "Ihnen muss es leichter gemacht werden, in Schwerarbeitspension gehen zu können", so Stangl.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 60-jähriger Lkw-Fahrer aus dem Bezirk Schärding wollte nach 45 Berufsjahren in die Schwerarbeitspension gehen, doch sein Antrag wurde von der Pensionsversicherungsanstalt abgelehnt, da er angeblich zu wenige Versicherungs- und Schwerarbeitsmonate geleistet hatte
    • Nach einer Klage der AK Schärding wurde jedoch festgestellt, dass der Mann alle nötigen Bedingungen erfüllte, was laut AK-Präsident Andreas Stangl zeigt, dass die Schwerarbeiterregelung dringend reformiert werden muss
    red
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