Rätsel um mysteriöses Happel-Loch endlich gelöst

Österreichs Nationalteam verlor vergangenen Juni nicht nur in der Nations League gegen Dänemark mit 1:2, sondern blamierte sich auch auf eine andere Weise. Während der Partie im Happel-Stadion entstand ein Loch im Rasen, das sich rasch vergrößerte, aber erst am Ende des Spiels bemerkt wurde. Die Bilder davon gingen um die Welt, Dänemarks Teamspieler waren einerseits verwundert, andererseits wegen des Verletzungs-Risikos zu Recht empört.

Doch was war der Grund für das ungewöhnliche Ereignis? Wiens Sport-Stadtrat Peter Hacker (die Stadt ist Eigentümer des Stadions) setzte eine Experten-Kommission zur Ursachenforschung ein. Die legte nun ihren Bericht vor. Nach einer sorgfältigen Analyse könne demnach "schadhafte Spielfeldkomponenten ebenso ausgeschlossen werden wie ein Fehler der Stadionbetreiberin."

Ursache seien vielmehr die "überdurchschnittlich starken Regenfälle am Vortag des Spiels", sowie ein Zusammenspiel aus dem Verfüllungszustand des 1929 errichteten Kanals und wechselnden Grundwasserständen. Stadtbaudirektor Bernhard Jarolim erklärt in einer Aussendung: "Die Verfüllung und Verdichtung des Materials bei der Überschüttung des Arbeitsgrabens für den Kanal entsprach bei der Errichtung dem Stand der Technik. Aus heutiger Sicht ist dies natürlich unzureichend, aber damals hat man so gebaut."

Es seien Hohlräume entstanden, die durch Wassergehaltsschwankungen über Jahrzehnte "nach oben wanderten" und durch die große Niederschlagsmenge Anfang Juni endgültig hervortraten. Nach Ende der Spielsaison 2022 sollen nun Umbau-Arbeiten stattfinden, mit denen solche Vorfälle künftig vermieden werden sollen.

So soll entlang des alten Kanals ein Bodenaustausch stattfinden, bei dem eine geeignete, stabile Verfüllung durchgeführt wird. Der Kanal soll durch dein den Einbau eines statisch selbsttragenden Inliners saniert werden. Das heißt: In das bestehende Rohr wird ein neues, den Erfordernissen entsprechendes Rohr eingezogen. Der Kanal wird dadurch abgedichtet und widerstandsfähiger.

Sport-Stadtrat Hacker ist überzeugt, dass damit "alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, um den Sportbetrieb im Happel-Stadion langfristig sicherzustellen." Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Szenen aus dem Europa-League-Duell gegen Dänemark nicht wiederholen.