Fashion and Beauty

Schwarzer "Vogue"-Chef zum Hintereingang verwiesen

Edward Enninful, Chefredakteur der britischen "Vogue", wurde ausgerechnet bei seiner eigenen Arbeit "rassistisch profiliert".

Christine Scharfetter
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US-"Vogue"-Chefin Anna Wintour mit Edwar Enninful.
US-"Vogue"-Chefin Anna Wintour mit Edwar Enninful.
picturedesk.com

Trotz der "Black Lives Matter"-Bewegung haben wir in Bezug auf Rassismus ganz offensichtlich noch einen weiten Weg vor uns, wie ein aktueller Vorfall aus dem Condé Nast-Verlag zeigt: Ausgerechnet Edward Enninful, seit 2017 Chefredakteur der britischen "Vogue", erlebte aufgrund seiner Hautfarbe auf dem Weg zu seiner Arbeit Rassismus.

Als der in Ghana geborene Chefredakteur das Gebäude des Verlags am Mittwoch betreten wollte, wurde er von einem Sicherheitsmann gebeten, den Lieferanteneingang zu nehmen: "Heute wurde ich von einem Wachmann rassistisch profiliert als ich auf meinem Arbeitsplatz ankam", schreibt der 48-Jährige in einem Posting auf Instagram. "Mir wurde gesagt, dass ich den Lieferanteneingang benützen soll." Nun appelliert Enninful: "Nur weil unsere Timelines und Wochenenden wieder normal werden, können wir die Welt nicht zu dem zurückkehren lassen, wie sie war. Veränderungen müssen passieren. Und das müssen sie jetzt."

Sicherheitsmann wurde gefeuert

Der Security-Angestellte sei vom Verlag Condé Nast sofort entlassen worden, ließ der "Vogue"-Chefredakteur seine Follower neben dem Posting wissen. Und fügte noch hinzu: "Manchmal ist es ganz egal, was du in deinem Leben erreicht hast: Das erste wonach Menschen dich beurteilen werden, ist deine Hautfarbe."

Entschuldigungs-Brief

Seine Kollegin, US-"Vogue"-Chefin Anna Wintour hatte selbst erst vor etwa einem Monat bei ihren Angestellten per Mail entschuldigt: Während der 32 Jahre als Chefredakteurin der US-"Vogue" habe sie sich nicht genug für schwarze Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt.