Wirtschaft

Schwarzarbeiter während Kontrolle heimlich angemeldet

Die Finanzpolizei deckte illegale Beschäftigung in Gastronomiebetrieben an Kärntner Seen auf. Es gab Steuerrückstände von über 120.000 Euro.

Leo Stempfl
Die Finanzpolizei hat wieder einen Volltreffer gelandet.
Die Finanzpolizei hat wieder einen Volltreffer gelandet.
BMF/Finanzpolizei

In einer groß angelegten Schwerpunktaktion an 29 Einsatzorten hat die Finanzpolizei mit 19 Beamten Mitte August Gastronomie- und Hotelbetriebe an Kärntner Seen kontrolliert. Dabei wurden zahlreiche Verstöße gegen melde- und sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen sowie gegen die Registrierkassenpflicht festgestellt.

"Unsere Tourismusbetriebe sind eine wesentliche Säule des heimischen Wirtschaftsstandorts", hält Finanzminister Magnus Brunner dazu einleitend fest. "Die Finanzpolizei leistet auch in dieser Branche wertvolle Arbeit, denn sie schützt die überwiegende Mehrheit der anständigen Unternehmer vor jenen Betrügern, die ihre Mitarbeiter nicht korrekt bei der Sozialversicherung anmelden. Damit sichern unsere Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten Abgaben und Steuereinnahmen und tragen zu fairen Wettbewerbsbedingungen in Österreich bei."

Heimliche Anmeldung während Kontrolle

40 Betriebe wurde insgesamt überprüft, dabei kamen die Finanzpolizisten auf 44 Verstöße in Sachen illegaler Beschäftigung. Die Betreiber hatten es schlichtweg unterlassen, ihre Beschäftigten zur Sozialversicherung anzumelden. Einige Unternehmen reagierten auf die Kontrollen besonders dreist.

Bereits während die Beamten im Betrieb waren, stiegen sie via ELDA in das digitale Anmeldesystem der ÖGK ein und meldeten dort noch schnell während der Kontrolle Arbeitnehmer an. Die Ermittlungen dauern noch an, es drohen erhebliche Strafen.

120.000 Euro Rückstände

Im Rahmen der Steueraufsichtsmaßnahmen wurden insgesamt neun Verstöße gegen die Registrierkassenpflicht festgestellt, wie beispielsweise das Nichtverwenden oder das Fehlen von Registrierkassen sowie das Nichterteilen von Registrierkassenbelegen.

Die Finanzpolizei verständigte zudem die Fremdenpolizei, um einen ausländischen Beschäftigten zu überprüfen. Dabei stellte sich heraus, dass dieser nicht nur illegal beschäftigt war, sondern sich auch illegal im Land aufhielt. Er wurde daher vor Ort festgenommen. Insgesamt wurden Steuerrückstände in Höhe von mehr als 120.000 Euro eingebracht. Nach Prüfung der Sachverhalte durch die Finanzstrafbehörde werden weitere Strafen ausgesprochen.

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