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Schwangere angeschossen – Baby mit Kaiserschnitt geholt

In Jerusalem wurden Schüsse auf einen Bus sowie auf einen Parkplatz abgegeben. Der mutmaßliche Schütze soll verhaftet worden sein.

20 Minuten
Bei den Schussabgaben in Jerusalem ist eine Hochschwangere getroffen worden.
Bei den Schussabgaben in Jerusalem ist eine Hochschwangere getroffen worden.
REUTERS

Bei Schüssen nahe der Klagemauer in Jerusalem sind mindestens acht Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Die Schüsse seien an zwei verschiedenen Orten gefallen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom in der Nacht zum Sonntag bei Twitter mit. Dem Tatverdächtigen sei zuerst die Flucht gelungen, berichteten israelische Medien. Laut "Jerusalem Post" ist der Mann mittlerweile gefasst und die Tatwaffe sichergestellt worden.

Die Schüsse hätten auf einen Bus in der Altstadt sowie auf einen Parkplatz nahe dem Davidsgrab abgezielt. Einem Rettungssanitäter zufolge waren in dem Bus Gläubige von der Klagemauer auf dem Weg in die Stadt. "Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schißen", wurde der Sanitäter in der "Jerusalem Post" zitiert. Als der Rettungsdienst den Ort des Vorfalls erreicht habe, habe es einen großen Tumult gegeben. Menschen seien in Panik gerannt. Eine der Verletzten war den Angaben zufolge hochschwanger, das Baby musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt.

Spirale der Gewalt

Der israelische Regierungschef Jair Lapid sagte: "Die Sicherheitskräfte arbeiten an der Festnahme des Terroristen und werden nicht ruhen, bis er gefangen ist." Wer Zivilisten Schaden zufüge, werde dafür einen Preis zahlen, sagte er.

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas nannte den Anschlag eine "natürliche Reaktion auf die Arroganz der Besatzungssoldaten und zionistischen Siedler und ihre täglichen Verbrechen gegen unser Volk, unser Land und unsere islamischen und christlichen heiligen Stätten". Er sprach vom fortwährenden Eindringen Israels in die Al-Aksa-Moschee.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Es kommt dort immer wieder zu Spannungen zwischen beiden Seiten. Israel hat während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern das Gebiet als Teil eines künftigen eigenen Staates.

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