"Schwachsinn" – Wirte sauer über Gastgarten-Rauchverbot

Zigarette zum Kaffee im Gastgarten? Wenn es nach der Idee der Europäischen Union geht, könnte diese Kombination bald nicht mehr erlaubt sein. Rauchen im Freien soll massiv eingeschränkt werden. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: 700.000 Tote pro Jahr innerhalb der EU.

Gastronomen sauer

Was Gastronomen an den neuen Vorschlägen aus Brüssel extrem stört: Nicht nur in Bereichen vor öffentlichen Gebäuden, in Tiergärten oder Freizeitparks soll der Tschick-Konsum verboten werden. Die neuen Richtlinien sollen auch Außenbereiche von Restaurants, Bars oder Cafés betreffen. "Heute" hat sich mit zwei Betreibern unterhalten.

"Dann soll die EU doch gleich das Rauchen ganz verbieten", ist Haudum hörbar aufgebracht. Der Mühlviertler denkt einen Schritt weiter: "Es bleiben jetzt schon viele Gäste zuhause und trinken daheim ein Bier statt ins Wirtshaus zu gehen", so Haudum. "Kommt ein Rauchverbot im Freien, wird das sicher zusätzlich Raucher abhalten, zu uns zu kommen. Die sitzen dann lieber im eigenen Garten, wo sie qualmen dürfen."

"Bisschen überzogen"

Auch ein Kollege zeigt sich über das EU-Konzept empört: "Ich finde das ein bisschen überzogen, skurril und übers Ziel hinaus geschossen", kann Gerald Stocker dem geplanten Rauchverbot nichts abgewinnen. Stocker ist Geschäftsführer von Gassner Gastronomie in Salzburg, u.a. Betreiber des Traditionswirtshauses Klosterhof in der Linzer Landstraße.

Stocker findet es gut, dass in Innenräumen von Lokalen nicht mehr geraucht werden darf: "Gesundheit ist wichtig, aber wir dürfen nicht alles zu Tode reglementieren", zeigt sich der Unternehmer verständnislos. "Ich bin gespannt, wie man das kontrollieren will. Außerdem hätten wir EU-weit viele andere, wichtigere Themen", schüttelt Stocker den Kopf.