Oberösterreich

Schutzschirm weg – Strom und Gas bald deutlich teurer

Bei vielen Energieversorgern muss man seit Monaten deutlich tiefer in die Tasche greifen. Jetzt erhöht der nächste Stromanbieter seine Preise.

Tobias Prietzel
Ab Jänner müssen auch die Kunden der Energie AG deutlich mehr für Energie berappen. (Symbolbild).
Ab Jänner müssen auch die Kunden der Energie AG deutlich mehr für Energie berappen. (Symbolbild).
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Nur noch bis 1. Jänner 2023 profitieren Bestandskunden von der Preisgarantie der Energie AG Oberösterreich. Dann passt auch der größte Versorger im Bundesland seine Tarife an. Die Begründung: "Verwerfungen auf den Energiemärkten".

Durch die Garantie (also eine Art "Schutzschirm") seien die Kunden heuer vor Erhöhungen geschützt gewesen, so die Energie AG. Im Vergleich zu anderen Landesversorgern hätten sie sich beim Strom zwischen 90 und 400 Euro brutto gespart. Beim Gas seien es 170 bis 700 Euro brutto gewesen.

Dreimal so hohe Preise

Man habe die Anpassung der Tarife in den vergangenen Wochen "intensiv evaluiert", erklärt das Unternehmen. Ab 2. Jänner wird bei Strom ein Energie-Arbeitspreis von 32 Cent brutto pro Kilowattstunde gelten – mehr als dreimal so viel wie bisher.

Der Energie-Arbeitspreis für Gas (Produkt Erdgas Klassik) wird ebenfalls mehr als verdreifacht und wird künftig statt bisher 4,21 Cent ab Jänner bei 14,35 Cent brutto pro Kilowattstunde liegen. Die Netzgebühren wiederum werden vom jeweiligen Betreiber gemäß der Vorgaben der E-Control festgelegt und verrechnet.

Laut Energie AG falle die Erhöhung für rund 60 Prozent der belieferten Haushalte (mit einem Jahresverbrauch unter 2.900 Kilowattstunden) nur "gering" aus. Die Stromkostenbremse des Bundes sei dafür verantwortlich.

Das Unternehmen weiter: Mehr als 76 Prozent der Kunden würden weniger als 4.900 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen und hätten damit eine monatliche Mehrbelastung von unter 50 Euro brutto.

Bei Gas mit einem Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden bezahlte man bisher rund 60 Euro. Der höhere Aufwand beträgt nun laut Energie AG rund 127 Euro brutto im Monat mehr.

Auf Social Media wurde die bevorstehende Preiserhöhung heftig diskutiert. "Der billige Nachtstrom wird abgeschafft", erklärte etwa Josef Broukal, Ex-ORF-Moderator und ehemaliger SP-Abgeordneter auf Twitter.

In ihrem Kundenklub bietet die Energie AG verschiedene Produkte zum Stromsparen an:
> Steckdosen-Zeitschaltuhren
> Bewegungsmelder für Außen- und Innenbereich
> Steckdosenleisten mit Kippschalter
 > wassersparender Duschkopf
> WLAN-Steckdose
> Heizentlüftungsschlüssel (ab Anfang Dezember erhältlich)
> Energiesparbox (ebenfalls ab Anfang Dezember erhältlich; u.a. mit einem Wassersparer, Heizkörperfolie, Zugluft-Leisten und LED-Leuchtmittel)

Auch Netzkosten steigen

Günstigere Strompreise sind jetzt in noch weitere Ferne gerückt: Mit Jänner steigen in Österreich zusätzlich die Netzkosten. Die Erhöhung beträgt dann rund 100 Euro pro Jahr.

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