Politik
Schützenhöfer: Karfreitag soll für alle frei sein
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) nennt die aktuelle Karfreitags-Regelung "verunglückt" und will sie ändern.
In einigen sachpolitischen Themen bewegt sich die ÖVP derzeit weg von ihrem Koalitionspartner und hin zur Opposition. So soll etwa das komplette Rauchverbot in der Gastronomie nun doch kommen, obwohl die ÖVP in der türkis-blauen Koalition noch den Wünschen der FPÖ gefolgt ist und dies nicht umsetzte.
Und nun rüttelt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) an einem weiteren Beschluss. Er will die - laut ihm "verunglückte" - Karfreitagsregelung rückgängig machen.
Feiertag für alle, aber..
In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" spricht sich Schützenhöfer dafür aus, eine bessere Lösung zu finden: "DAs mit dem persönlichen Feiertag ist verunglückt."
Worum geht es: Der Karfreitag darf nicht allein ein Feiertag für Angehörige bestimmter Religionsgruppen, wie das in Österreich bislang der Fall war, sein. So hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden.
Die Regierung musste deshalb im Sinne der Gleichbehandlung eine neue rechtskonforme Lösung finden. Wohingegen zuerst vorgeschlagen wurde, einen "halben Feiertag" ab 14 Uhr zu geben, wurde nun eine neue Regelung vorgelegt: Der Feiertag wird gestrichen. Stattdessen soll es einen Rechtsanspruch auf einen "persönlichen Feiertag" geben, der aber aus dem bestehenden Urlaubsanspruch bestritten werden muss.
Der Karfreitag solle für die Evangelischen frei sein, "und wenn es nicht anders geht, dann auch für die Katholiken". Man solle einer Gruppe, die in Österreich eine Tradition hat und der in vergangenen Jahrhunderten Unrecht angetan wurde, nicht ihren höchsten Feiertag wegnehmen.
Einen zusätzlichen Feiertag für alle wünscht sich der steirische ÖVP-Chef deswegen aber noch lange nicht. Er will einen anderen - katholischen - Feiertag streichen. Nämlich einen, der nicht im Konkordat verankert ist.
Fronleichnam, Pfingsten, Weihnachten?
Schützenhöfer will sich zwar nicht auf einen fixen Streich-Kandidaten festlegen, nennt dann aber doch das Beispiel Italien. Selbst in diesem katholischen Land gäbe es weniger Feiertage als bei uns. "Die haben den Fronleichnamstag schon lange auf den Sonntag danach gelegt. Die haben keinen Pfingstmontag, keinen Stefanitag", zählt er auf. (csc)