Österreich

Schuldnerberatung boomt – mehr denn je brauchen Hilfe

Die Teuerung fordert Tribut: Weil die Preise steigen, müssen immer mehr Menschen Schulden anhäufen. Beratungszentren werden mittlerweile überrannt.

Christian Tomsits
Die Teuerung treibt immer mehr Österreicher in die Armut. (Symbolbild)
Die Teuerung treibt immer mehr Österreicher in die Armut. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im ganzen Land kämpfen Menschen mit Preisanstiegen im Alltag. Immer mehr Menschen müssen mehr ausgeben, als sie einnehmen und brauchen Hilfe.

Auch bei der Schuldnerberatung Burgenland hat man derzeit um bis zu 30 Anfragen mehr pro Monat als sonst, erklärte die Beraterin Michaela Puhr im ORF. "Es gibt auch Anfragen von vielen Menschen, die zwar nur geringe Schulden haben, aber an der Armutsgrenze sind. Die möchten oft Tipps haben, wie man mit diesem Mindesteinkommen auskommen kann", so Puhr.

Essen und Benzin doppelt so teuer

Immer öfter sind es Grundbedürfnisse wie Essen oder Transport, die zum schwerwiegenden finanziellen Problem werden. "Wir bemerken, dass bei Lebensmittelpreisen eine Steigerung um 100 Prozent gegeben ist. So auch bei den Benzinkosten: Hat man früher vielleicht um die 150 Euro für Benzin bezahlt, ist das in der jetzigen Zeit an die 300 Euro", erklärt die Beraterin.

Armut in der Mitte der Gesellschaft

In den vergangenen Monaten habe man auch in den Caritas-Sozialberatungsstellen im Burgenland erfahren, dass die Armut in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Besonders für Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern werde es immer schwieriger.

Vier Fünftel für Miete und Energie

"Allein im ersten Halbjahr hat die Caritas über ihre Sozialberatungsstellen im Burgenland 63.400 Euro an Unterstützung ausbezahlt und auch Carla-Gutscheine im Wert von 17.100 Euro ausgegeben. Das Erschreckende an diesen Zahlen ist wirklich, dass vier Fünftel von diesen Gesamtausgaben allein für Miete und Energie sind ", so Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics.

Sie warnt vor einem heißen Herbst: Dann kann die Lage mit den Sonderausgaben zu Schulbeginn für viele Familien wirklich prekär werden." Um helfen zu können, brauche die Caritas Spenden.

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