Fussball

Schulden! Austria droht Lizenz-Entzug und Insolvenz

Ein Minus von 18,8 Millionen, ein Schuldenberg von 78 Millionen - der Wiener Austria droht der "Worst Case".

Phillip Platzer
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Die Generali Arena in Wien-Favoriten
Die Generali Arena in Wien-Favoriten
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Bei den Veilchen sucht man noch immer mit Hochdruck nach einem Brustsponsor, zudem soll ein "strategischer Partner" gefunden werden, 49,9 Prozent der der Klub-AG will die Austria dafür abgeben.

Nicht nur sportlich steuert der Klub in unsichere Gewässer. Immerhin liegt man nach neun Runden nur auf Platz acht, ein neuerliches Verpassen der Meistergruppe wäre eine Katastrophe - auch wirtschaftlich!

"Der Hauptteil dieses negativen Ergebnisses ist durch Covid bedingt. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass wir unabhängig von Covid leider im sportlichen Bereich der Profis Ziele nicht erfüllt haben und wesentliche Einnahmen nicht zustande gekommen sind", erklärt Wirtschafts-Vorstand Markus Kraetschmer bei Viola TV.

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    Die Austria-Saison 2020/21 in Bildern
    Die Austria-Saison 2020/21 in Bildern
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    Die Europacup-Teilnahmen wurden 2018 und 2020 verpasst. Die ebenfalls für ein ausgeglichenes Budget benötigten Spielertransfers im Millionenbereich sind weit entfernt. Auch beim Stadion-Umbau haben die Veilchen viel investiert, die erhofften Mehreinnahmen blieben aus.

    Zudem sollen zwei Sponsoren schon seit vergangener Saison nicht mehr bezahlt haben, auch das reißt ein millionenschweres Loch in die Kassa. Im Sommer laufen bei den Veilchen 13 Verträge aus, man munkelt, dass Rückkehrer Markus Suttner bei der Admira wesentlich mehr verdienen hätte können - der Schuldenberg ist auf 78 Millionen Euro angewachsen.

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      Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
      Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
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      Im schlimmsten Fall droht in Wien-Favoriten sogar der Gang in die Insolvenz und damit der Lizenz-Entzug der Bundesliga. Für die aktuelle Saison wurde das Zulassungsverfahren ausgesetzt, ab 2021/22 gelten wieder strenge Liga-Regeln. Immerhin gibt es aufgrund von Corona die Möglichkeit, nicht zwingend absteigen zu müssen, sollte der Klub nachweisen können, dass das dicke Minus hauptsächlich durch die Virus-Pandemie zustande kam. Dafür tickt aber auch die Uhr, bis 3. März 2021 müsste dies ein Gericht rechtskräftig bestätigen.

      Es sieht also nicht rosig aus für die Veilchen, auch Trainer Peter Stöger sagt vor dem Liga-Hit gegen Sturm (ab 17:30 Uhr im Live-Ticker): "In Favoriten wurde schon einmal mehr gelacht!"