Gewaltexzesse in Wien

Schüsse, Messerstiche – Druck auf Bürgermeister steigt

Am Yppenplatz eskaliert die Gewalt. VP-Wien-Chef Mahrer fordert "null Toleranz", Bürgermeister Ludwig will ein Waffenverbot in der ganzen Stadt.

Thomas Peterthalner
Schüsse, Messerstiche – Druck auf Bürgermeister steigt
Polizei-Großeinsatz am Yppenplatz in Wien-Ottakring (14.07.2024)
Leserreporter

Viele Anrainer am Yppenplatz sind verunsichert. Sonntag gellten Schüsse über das beliebte Areal beim Brunnenmarkt in Wien-Ottakring. Bei einer Schießerei wurden ein Syrer (18) und ein Staatenloser (22) schwer verletzt. Der oder die Täter sind nach wie vor auf der Flucht. Vermutet wird ein Hintergrund im Suchtgift-Millieu. Der Yppenplatz droht wieder ein neuer Crime-Hotspot zu werden.

Schusswechsel, dann Messerstich

Denn nur einen Tag nach dem schockierenden Schusswechsel kam es am Montag (15. Juli) schon wieder zu Gewalt am Yppenplatz. Gegen 22 Uhr eskalierte ein Streit zwischen einem 15-jährigen Afghanen und einem 39-Jährigen. Dabei soll der 39-Jährige den 15-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und verletzt haben. Kurze Zeit später wollte sich der Jugendliche für den Faustschlag rächen, attackierte den 39-Jährigen mit einem Stanley-Messer aus dem Baumarkt. Der Mann erlitt eine blutende Wunde im Gesicht, er wurde von der Berufsrettung versorgt, ins Spital wollte er nicht. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung. Erst im Vorjahr gab es einen schrecklichen Mord beim Yppenplatz, immer wieder gibt es Schlägereien.

"Unsicherheitszone" Yppenplatz

VP-Wien-Chef Karl Mahrer reicht es. "Vor mehr als einem Jahr habe ich bereits die Unsicherheitszone Brunnenmarkt klar angesprochen und vor Monaten unseren Aktionsplan gegen Gewalt zur Umsetzung vorgeschlagen. Jetzt ist es Zeit zur Umsetzung und ab sofort braucht es Null Toleranz für all jene Schutzsuchenden, die in Wahrheit Gewalttäter sind", so der ehemalige Polizeikommandant von Wien.

"Waffenverbot in ganz Wien"

Bürgermeister Michael Ludwig (SP) verurteilt die Taten am Yppenplatz. "Wir dulden in Wien keine Gewalt! Für mich steht der Schutz der Wiener Bevölkerung an erster Stelle. Ich fordere deshalb ein generelles Verbot für Waffen in der ganzen Stadt. Dieses Waffenverbot muss konsequent und lückenlos von der Polizei kontrolliert werden."

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖVP-Chef Karl Mahrer und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos), Polizeichef Pürstl am Reumannplatz in Wien-Favoriten.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), ÖVP-Chef Karl Mahrer und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos), Polizeichef Pürstl am Reumannplatz in Wien-Favoriten.
Sabine Hertel (Archivbild)

"Bevölkerung vor Banden schützen"

"Die Herkunft der Täter ist oftmals nicht Österreich. Die Bundesregierung bleibt aber weiterhin untätig und lässt die Gewaltspirale weiter eskalieren, anstatt endlich durchzugreifen. Nichtösterreichische Täter sind, ohne Wenn und Aber abzuschieben", meint FP-Generalsekretär Michael Schnedlitz zu dem neuerlichen Gewaltausbruch am Yppenplatz. "Was muss noch alles passieren, damit der Bürgermeister endlich die Wienerinnen und Wiener vor diesen Verbrecherbanden schützt?", meint FP-Wien-Chef Dominik Nepp.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Gewalt am Yppenplatz in Wien eskaliert, mit Schüssen und Messerattacken, was zu Verunsicherung in der Nachbarschaft führt
    • Der VP-Chef fordert "null Toleranz" gegenüber Gewalttätern, während der Bürgermeister ein Waffenverbot in der ganzen Stadt fordert
    • Die Politiker sind sich einig, dass die Bevölkerung vor Verbrecherbanden geschützt werden muss, und die Herkunft der Täter wird ebenfalls diskutiert
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