Aufregung im Burgenland

Schüler (16) aus Österreich offenbar im Ukraine-Krieg

Besorgte Eltern haben geäußert, dass ein 16-jähriger Ukrainer, der ein Gymnasium im Burgenland besucht, in seinem Heimatland gekämpft hat.

Schüler (16) aus Österreich offenbar im Ukraine-Krieg
In einer ähnlichen Uniform posierte der Jugendliche.
FRANCOIS NASCIMBENI / AFP / picturedesk.com

An einem burgenländischen Gymnasium herrscht große Aufregung. Ein aus der Ukraine stammender Schüler, der eine Oberstufe besucht, postete auf Social Media ein Foto, auf dem er sich in einer ukrainischen Militäruniform zeigt. In seiner Hand hält er einen Gegenstand, der wie eine Pistole aussieht – um diese herum malte er kleine Herzen.

Durch ein anonymes Schreiben von "sehr besorgten Eltern", das an Medien, die Polizei, das Bundesministerium und an die Schule erging, wurden nun polizeiliche Ermittlungen eingeleitet. Laut der Landespolizeidirektion Burgenland ermittelt das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in der Causa.

Besorgte Eltern

"Unsere Befürchtungen gehen nun dahin, dass der Schüler diese Waffe mit nach Österreich gebracht hat", heißt es in dem Schreiben der Eltern. Des Weiteren stellen die Erziehungsberechtigten die Frage, ob der Jugendliche bereits in der Ukraine gekämpft hat und wie hoch sein Gewaltpotential ist. In fett gedruckten Buchstaben liest man: "Wer kann uns Eltern garantieren, dass er keine tickende Zeitbombe ist?"

Der Schüler soll sein Heimatland allerdings nicht besucht haben, um dort zu kämpfen. Er wäre lediglich dort gewesen, um Prüfungen für die ukrainische Matura abzulegen. Außerdem nehme man den 16-Jährigen total unpolitisch wahr. Er sei gut integriert und kooperativ. Die Uniform, welche er auf dem Foto trägt, habe er von seinem Vater, der im Krieg kämpft. Bei der Waffe soll es sich lediglich um ein Feuerzeug handeln, das einer echten Waffe zum Verwechseln ähnlich sehe. Das Posting auf Social Media hat der Schüler mittlerweile auch bearbeitet. Dort ist nun zu lesen, dass es sich um keine echte Pistole handle und er für Frieden stehe.

Kein Grund zur Besorgnis

Laut dem burgenländischen Bildungsdirektor Alfred Lehner ist so ein Fall noch nicht bekannt, vor allem nicht aus der Ukraine. Vorbereitet sei man indes dennoch: "Wir haben eine Krisenmappe, die jedes Jahr überarbeitet wird. Sie beinhaltet Notfallpläne für jede Form der Krise." In diesem aktuellen Fall müsse der Direktor die örtliche Polizei informieren und sich beim Schulqualitätsmanager melden. Dieses gibt den Sachverhalt an die Bildungsdirektion weiter. Vor Ort werden dann Experten wie Schulpsychologen oder das Kriseninterventionsteam zu Rate gezogen. Diese Maßnahmen seien auch in dieser Causa bereits ergriffen worden.

"Jedes Schreiben wird ernst genommen und niemand muss sich Sorgen machen", beruhigt Lehner und erklärt, dass in der Schule Klassengespräche stattgefunden haben. Die Kinder wurden auch über das Schreiben der Eltern informiert. Zudem werden Veranstaltungen zur Aufklärung in Bezug auf Gewalt und Internet organisiert. Der Bildungsdirektor zeigte sich darüber besorgt, dass diese Kinder zum Teil traumatisiert sind, Ängste haben und die Krisen von daheim mitbekommen. Es sei wichtig, nicht vorzuverurteilen und den Sachverhalt abzuklären.

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    Auf den Punkt gebracht

    • An einem Gymnasium im Burgenland sorgt ein 16-jähriger ukrainischer Schüler für Aufregung, nachdem er ein Foto in Militäruniform mit einem pistolenähnlichen Feuerzeug auf Social Media postete
    • Besorgte Eltern vermuten, dass er in der Ukraine gekämpft haben könnte und eine Waffe nach Österreich gebracht hat, doch die Ermittlungen ergaben, dass es sich um ein Missverständnis handelt und der Schüler lediglich Prüfungen in der Ukraine abgelegt hat
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