Kultur
Schriftstellerin Lotte Ingrisch mit 92 Jahren gestorben
Die Schriftstellerin Lotte Ingrisch starb Sonntagabend in der Klinik Donaustadt kurz nach ihrem 92. Geburtstag.
Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden war die Wienerin durch die gnostische Mysterienoper "Jesu Hochzeit", deren Uraufführung 1980 zu einem Theaterskandal wegen angeblicher Blasphemie führte und ihr eine Briefbombe des Terroristen Franz Fuchs, allerdings an eine veraltete Adresse, bescherte. Am Sonntagabend ist Lotte Ingrisch in der Klinik Donaustadt kurz nach ihrem 92. Geburtstag und wenige Tage nach einem Sturz gestorben.
Die Aufbahrung findet am Montag, dem 22. August 2022 von 10 bis 12 Uhr, auf dem Friedhof Hietzing statt.
Ingrisch wurde am 20. Juli 1930 als Charlotte Gruber in Wien geboren. In den 1950er- und 1960er-Jahren verfasste sie unter dem Pseudonym Tessa Tüvari drei Unterhaltungsromane. Größeren Publikumserfolg erzielte sie mit ihren eingängigen Theaterstücken, meist Einaktern, darunter "Damenbekanntschaften" und die im Akademietheater aufgeführten "Vanillekipferln".
Mitte der 60er-Jahre lernte sie den Komponisten Gottfried von Einem kennen, den sie 1966 heiratete. 1993 gründete die Grenzgängerin eine "Schule der Unsterblichkeit", um den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen. 2020 erschien mit "Die Quantengöttin. Wellen und Teilchen – ein Geheimnis" ihr letztes Buch.