Politik

Schramböcks Fracking-Vorstoß stößt auf breite Kritik

Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck spielt mit dem Gedanken, auf Fracking zu setzen und löst damit Irritationen aus. 

Tobias Kurakin
Für Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ist es bereits "5 nach 12".
Für Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ist es bereits "5 nach 12".
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Der Krieg in der Ukraine hat Europa wachgerüttelt. Nach jahrelanger Abhängigkeit von russischem Gas und Öl wollen nun nahezu alle europäischen Staaten die Handelsbeziehungen mit dem Kriegstreiber kurz- oder langfristig kappen. Dafür suchen die Länder jetzt auch nach Alternativen. Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck hat diesbezüglich mit einer kontroversiellen Idee für Aufsehen gesorgt. 

Köstinger, FPÖ und Experte gegen Fracking

Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) sprach Schramböck davon, dass es in Europa viel Schiefergas und Schieferöl geben würde. "Die EU muss auf Frackinggas setzen. Es gibt Methoden, um Schiefergas umweltfreundlich zu fördern. Wir dürfen uns nicht verschließen und mit dem technologischen Stand von vor 20 Jahren argumentieren“, meinte Schramböck. 

Der Vorstoß der Wirtschaftsministerin stößt aber auch bei der eigenen Partei auf Überraschung. Bergbauministerin Elisabeth Köstinger etwa sagte gegenüber dem "Kurier", dass es bei diesem Vorgehen auf jedenfalls zunächst eine Umweltverträglichkeitsprüfung brauche. Fracking würde nämlich zu abstrakter Gefährlichkeit führen, die Bedenken bei Köstinger hervorrufen. 

FPÖ sieht "keinen Platz" für Fracking 

Kritik kam auch von der FPÖ. Der freiheitliche Umweltsprecher Walter Rauch etwa meinte, dass umweltschädliches Fracking in Österreich "keinen Platz" habe. Rauch vermutet zudem, dass auch der grüne Koalitionspartner mit Umweltministerin Leonore Gewessler "wenig von dieser Methode" halten würde. 

Der Klimaforscher Reinhard Steurer äußerte ebenfalls seine Bedenken. Das durch Fracking gewonnen Gas sei ohnehin so "schmutzig, man könnte anstelle dessen auch Kohle verbrennen". Er wünsche sich stattdessen einen Plan der Regierung, wie man den Gasverbrauch senken könne. Zuletzt wurde von der türkis-grünen Regierung der Plan öffentlich, dass man bis 2027 gänzlich auf russisches Gas verzichten will. Aus dem Klimaministerium heißt es zum konkreten Vorhaben, dass dies mittels mehr innerstaatlich produzierten Biogas und anderen Lieferländern bewerkstelligt werden soll.

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