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Schon wieder! Bahn kündigt 50-Stunden-Streik an

Ab Sonntagabend kommt es deutschlandweit zu Bahn-Streiks. Der Protest soll 50 Stunden lang andauern. Auswirkungen werden auch Österreich treffen.

Carolin Rothmüller
Die Auswirkungen und Ausfälle werden diesmal gravierender und länger andauern als bei den letzten Streiks in Deutschland.
Die Auswirkungen und Ausfälle werden diesmal gravierender und länger andauern als bei den letzten Streiks in Deutschland.
REUTERS

Seit über zwei Monaten verhandelt die Gewerkschaft der Eisenbahner in Deutschland nun mit den Arbeitgebern. Doch eine Einigkeit ist nicht in Sicht, deshalb kommt es am Wochenende erneut zum Streik. Der mittlerweile dritte Warnstreik dieses Jahres soll der Längste bisher werden, ganze 50 Stunden wird ab Sonntagabend die Arbeit nieder gelegt. Und dass nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern bei fast allen der rund 50 weiteren Bahn-Anbieter.

Auswirkungen auf Österreich

Der Protest wird massive Auswirkungen auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb haben, aber auch der österreichische Bahnverkehr zwischen Salzburg und Tirol über das Deutsche Eck wird von den Einschränkungen betroffen sein, so die ÖBB. Alle betroffenen Reisenden werden gebeten, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten oder auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Die Detailinformationen über betroffene Verbindungen werden laufend über die Homepage oebb.at und die Scotty-App aktualisiert.

Ärgerlich, aber nötig

Mit dem landesweiten Streik will die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeber ausüben. "Gerade bei einem 50-Stündigen Streik ist das natürlich sehr ärgerlich für die Fahrgäste", sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay am Donnerstag. "Aber wir müssen in dieser Länge streiken, weil wir dann einfach auch stärkere wirtschaftliche Auswirkungen haben und dadurch den Druck erhöhen können."

Als "irrsinnig" und "restlos überzogen", kritisiert die Aktion unterdessen Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn. "Statt Kompromisse zu suchen, will die EVG unglaubliche 50 Stunden das Land lahmlegen. Das ist quasi der Vollstreik ohne Urabstimmung", teilte er mit.

Knackpunkt Mindestlohn

Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, ein akzeptables Lohnangebot zu verweigern. Ein entscheidender Knackpunkt ist der gesetzliche Mindestlohn. Rund 2000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn erhalten diesen aktuell nur über Zulagen für Wochenenddienste. Die EVG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber monatlich 650 Euro brutto mehr. Die nächste Verhandlungsrunde soll Ende Mai stattfinden.

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