Schicksal schlug gnadenlos zu
Schon 2009 Opfer - jetzt traf Flut Familie noch ärger
In Ruprechtshofen (NÖ) schlug die Flut erneut zu. Damals waren Herta Graf und Sohn Stefan im Schlauchboot gerudert – diesmal war es noch schlimmer.
"Wir haben die ganze Zeit auf den Wetterbericht geschaut, die Schotten dicht gemacht und Sandsäcke aufgebaut, geholfen hat es leider wieder nicht", schüttelt Herta Graf den Kopf.
Erinnerungen an den 24. Juni 2009 kommen hoch: Auch damals stand das Wohnhaus unter Wasser, mit einem Schlauchboot konnten sich Herta Graf und ihr Sohn Stefan retten. In den Folgejahren wurde eine 1,60-Meter-Hochwasserschutzmauer gebaut. Am Sonntag schwappten dennoch die Melk und andere Zuflüsse samt Kürbissen über.
Herta und Mann Stephan (beide 64) schnappten sich die zwei Enkerl, packten notdürftig das wichtigste Hab und Gut zusammen und liefen ins Freie: "Das Wasser war in wenigen Minuten da und ist schon ins Stiegenhaus raufgeschossen, der Keller war so schnell voll."
Ruprechtshofen: Bilder zeigen das Ausmaß der Verwüstung
Wie in weiten Teilen Niederösterreichs wurden in Ruprechtshofen ganze Straßenzüge und Siedlungen geflutet, neben dem Ehepaar Graf traf es auch die beiden Söhne Stefan und Daniel mit Partnerinnen und Kindern. Der geschätzte Gesamtschaden ihren drei betroffenen Häusern: 400.000 Euro. Zwei der Häuser im Ruprechtshofener Ortsteil Weghof waren erst vor wenigen Jahren gebaut worden.
"Familie, Freunde, Nachbarn geben mir Halt"
"Manchmal denke ich, ich packe das nicht mehr. Aber die Familie, Freunde und Nachbarn geben mir so viel Kraft, der Zusammenhalt und die Hilfe auch von der Feuerwehr ist gigantisch", so Herta Graf den Tränen nahe. Es wird weitergehen, auch diesmal: Die Sanierungsarbeiten laufen, das Ehepaar kommt bis dahin bei einem der Söhne unter.
Auf den Punkt gebracht
- In Ruprechtshofen (NÖ) wurde die Familie Graf erneut von einem verheerenden Hochwasser getroffen, das einen geschätzten Schaden von 400.000 Euro anrichtete
- Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und einer Hochwasserschutzmauer konnten Herta und Stephan Graf sowie ihre Familie dem Wasser nicht entkommen, doch der Zusammenhalt und die Unterstützung von Familie und Feuerwehr geben ihnen Kraft für den Wiederaufbau