Wien

Schönborn: "Hoffnung auf gerechtere Welt stirbt nicht"

In seinem "Heute"-Kommentar widmet sich Kardinal Christoph Schönborn geschichtsbewusst der Französischen Revolution und ihre Bedeutung für uns. 

Christoph Kardinal Schönborn
Kardinal Schönborn.
Kardinal Schönborn.
Bild: Helmut Graf

Heute feiert Frankreich seinen Nationalfeiertag. Am 14. Juli 1789 stürmte eine aufgebrachte Menschenmenge das Pariser Gefängnis La Bastille. Es war der Anfang der Französischen Revolution, die nicht nur Frankreich radikal verändern sollte. Sie hatte Auswirkungen auf Europa, auf die ganze Welt.

Drei Worte fassen die Anliegen der französischen Revolution zusammen: Liberté – Egalité – Fraternité! Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Alle Menschen sind frei geboren und haben das Recht, frei von Zwang zu leben. Alle Menschen sind gleich an Würde und haben die gleichen Rechte.

"Alle Menschen werden Brüder"

"Alle Menschen werden Brüder!" so heißt es in Schillers Ode an die Freude, ganz im Geiste der französischen Revolution. Was mit Begeisterung begann, wandelte sich schnell in blutigen Terror. Die hohen Ideale der Revolution wurden rasch von den Revolutionären mit Füßen getreten.

Heute bekennen sich fast alle Staaten der Welt zu den drei Grundanliegen von 1789. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 sind sie feierlich verkündet. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus. In vielen Ländern werden die Menschenrechte verletzt. Die Hoffnung auf eine gerechte Welt stirbt trotzdem nicht.

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