Oberösterreich
Schockierende Statistik! Gewalttaten nehmen rapide zu
Die anhaltende Krise bringt immer mehr Menschen zur Verzweiflung – und auch zum Ausrasten. Alarmierend: Die Gewalttaten nehmen deutlich zu.
Sie beschäftigen Österreich seit Jahren und sorgen für emotionale Diskussionen: die sogenannten Femizide, also Tötungen von Frauen.
Um eine möglichst breite Öffentlichkeit für die Thematik zu sensibilisieren, wurde jetzt eine Kunst-Aktion ins Leben gerufen. Vor kurzem wurde 28 Werke für die 28 umgebrachten Frauen präsentiert.
In Oberösterreich hilft das Gewaltschutzzentrum Opfern brutaler Übergriffe. Die Statistik, die die Organisation jetzt veröffentlicht hat, lässt die Alarmglocken schrillen.
Es geht um die sogenannten Annäherungs- und Betretungsverbote. Sie werden ausgesprochen, wenn Gefahr in Verzug ist. Personen, die eine Bedrohung für jemand anderen darstellen, müssen dann einen großen Bogen um den oder die Betroffene machen.
14 Prozent mehr Verbote
2021 wurden in Oberösterreich noch 2.135 derartiger Verbote gezählt, berichtet das Gewaltschutzzentrum. Im Vorjahr ist die Zahl auf 2.429 gestiegen – ein Plus von fast 14 Prozent.
Insgesamt rund 3.300 Klienten wurden 2022 betreut. 80 Prozent davon waren weiblich.
Erschütternd: Alleine im Vorjahr unterstützte die Organisation in dem Bundesland acht Opfer bei Strafverfahren wegen versuchten Mordes.
Erhöhtes Risiko in 65 Fällen
Und: 2022 verzeichnete das oberösterreichische Gewaltschutzzentrum 65 Fälle mit erhöhtem Risiko. Als besondere riskante Faktoren stufen Experten ein: gewalttätige Vorfälle in der Vergangenheit bzw. eine Zunahme der Gewalt, Trennungssituationen, Morddrohungen, insbesondere mit Waffen, sowie Alkohol- als auch Drogenmissbrauch.
Zudem gelten Täterinnen und Täter als besonders gefährlich, die eine gewisse Ausweglosigkeit verspüren und das auch kommunizieren.
Fast 4.500 Frauen beraten
Gewalt in Wien: Das Frauenzentrum der Stadt in hat im vergangenen Jahr fast 4.500 Beratungen durchgeführt. Die Hauptthemen in der Beratung waren Scheidung, Trennung und psychische Brutalität.
Klientinnen erhalten juristische Beratung sowie psychologische und sozialarbeiterische Unterstützung. Die Expertinnen und Experten klären sie über ihre Rechte und Möglichkeiten auf, gemeinsam werden nächste Schritte geplant.