Ein Leben im Scheinwerferlicht ist zu Ende! Wie "Heute" am Montag, 12. August 2024, erfuhr, ist Society-Baumeister Richard Lugner in seiner Villa in Döbling verstorben. "Mörtel" wurde 91 Jahre alt.
Er liebte die Öffentlichkeit, und die Öffentlichkeit liebte ihn. Wo Richard Lugner auftauchte, waren Kameras nicht weit. Seine Sprüche, seine "Tierchen", seine Opernball-Auftritte machten den Baumeister, der bis zuletzt täglich arbeitete, zu einem Fixstern der Society. So manch einer rümpfte die Nase, vorbei kam man an ihm nicht.
Millionen Österreicher verfolgten sein schillerndes Leben. Bekannt wurde er, als er in Wien den Auftrag erhielt, eine Moschee zu bauen. Dabei hatte er erstmals Kontakt mit der Medienwelt. Es gefiel ihm, in der Zeitung zu stehen, sagte er einmal. Er sollte noch Tausende Male in der Zeitung stehen.
Nicht nur österreichische Medien rissen sich um den Baumeister, auch internationale. 2002 bekam er seine eigene Fernsehsendung auf ATV. Mit seinen Tierchen (siehe unten) wurde er zur Legende.
Und mit seinen Opernballauftritten. Pamela Anderson ("Ich glaube, wir haben eine gute Wahl getroffen. Oberweite 96 – das allein sollte dem Opernball einen Flair geben") wollte in eine Loge mit Lindsay Lohan ("Was soll ich machen, sie ist halt eine Spinnerin") und saß dort mit Geri Halliwell ("Ich wollt eigentlich mit ihr ausgehen, aber sie hat Angst gehabt, dass ich ihr die Unschuld raube") ebenso.
Um einen guten Spruch war Lugner nie verlegen: "Meine Leidenschaft ist heißer noch wie Gulaschsaft …", sagte er einmal auf ATV. Kulinarisch sorgte er bei manchen für Grauen, etwa mit seiner Vorliebe für Austern mit Ketchup: "Des is köstlich. Ich mag den Austerngeschmack halt net so. Und außerdem is das gut für die Potenz. Ich war schließlich einer der ersten Österreicher, die Viagra getestet haben …"
Mörtel starb in der Nacht auf Montag in seiner Villa in Wien-Döbling.
Die feine Klinge war nicht seine Sache, ein Blatt nahm er sich nie vor den Mund. Auch dafür wurde er geliebt. Trotz Ruhm und Medienrummel blieb er am Boden – und war sich auch nicht zu schade, in der Lugner City-Garage den Verkehr zu regeln, wenn es staute.
Seine Ehefrau Simone hatte sich zuletzt große Sorgen um Mörtel" gemacht. "Richard ist bei Gott keiner, der jammert, demnach müssen seine Schmerzen schon sehr schlimm sein", erklärte Simone vor wenigen Tagen. Nun ist der Society-Baumeister für immer eingeschlafen.
Richard "Mörtel" Lugner wird fehlen.