Oberösterreich

Schreck für Vegetarier – tierisches Produkt im Käse ent

Wer kein Fleisch isst, muss jetzt stark sein. Auch in vielen Käsesorten sind Stoffe toter Tiere verarbeitet. Etwa in Parmesan oder Mozzarella.

Peter Reidinger
Die Zutatenliste zeigt, warum Parmesan oft nicht ganz vegetarisch ist. In vielen Produkten ist nämlich tierisches Lab enthalten.
Die Zutatenliste zeigt, warum Parmesan oft nicht ganz vegetarisch ist. In vielen Produkten ist nämlich tierisches Lab enthalten.
iStock, privat

Der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte ist für immer mehr Menschen ein Grundsatz in der Ernährung. Zu Jahresbeginn ist das Thema durch den "Veganuary" (vegetarische oder vegane Ernährung im Jänner) in aller Munde. Schon Anfang 2021 sagten rund 11 Prozent der Österreicher in einer Befragung, dass sie sich vegetarisch oder vegan ernähren.

Was viele nicht wissen: Auch in vermeintlich vegetarischen Produkten können tierische Stoffe enthalten sein. Ein berühmtes Beispiel ist etwa Gelatine. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das aus tierischen Stoffen hergestellt wird. Meist wird sie aus Schweineschwarten hergestellt, manchmal auch aus Rind oder Fisch. Gelatine findet man in Süßigkeiten, Torten, Desserts generell. 

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    In vielen Käsesorten wie Gorgonzola, Mozzarella oder Parmesan ist tierisches Lab enthalten.
    In vielen Käsesorten wie Gorgonzola, Mozzarella oder Parmesan ist tierisches Lab enthalten.
    privat

    Auch zur "Klärung" von Wein oder Apfelsaft wird teilweise Gelatine verwendet, da es Trübstoffe binden kann. Weil sie aber danach wieder entfernt wird, muss das nicht gekennzeichnet werden, da es nicht mitgetrunken wird.

    Was aber viele nicht wissen: Auch im Käse finden sich Stoffe, die von toten Tieren gewonnen werden. Konkret geht es um "tierisches Lab". Christian Putscher aus Tumeltsham ist Ernährungswissenschafter, Personal Trainer und Lifestyle Coach. Er ist bekannt durch seine Sendung auf LT1. Im Gespräch mit "Heute" schildert er, was es mit dem Lab auf sich hat und wo es herkommt. 

    Ernährungsexperte Christian Putscher erklärt im "Heute"-Gespräch, was es mit tierischem Lab auf sich hat.
    Ernährungsexperte Christian Putscher erklärt im "Heute"-Gespräch, was es mit tierischem Lab auf sich hat.
    Christian Putscher

    "Kühe haben vier Mägen, einer davon ist der Labmagen", so Putscher. Und genau in diesem Labmagen befinden sich Enzyme, die Milch gerinnen lassen. "Darum trinken Kühe auch keine Milch, sie würden verenden". Im Magen würde aus der Kuhmilch nämlich so etwas wie Cottage Cheese. Nur kleine Kälber können die Muttermilch trinken, das sei in so kleinen Mengen kein Problem.

    Und genau diese Enzyme aus dem Magen toter Kälber werden häufig bei der Herstellung von Parmesan, Mozzarella, Gorgonzola und anderen Käsesorten verwendet. Und dafür braucht man eben toten Kälber - was eben nicht vegetarisch ist.

    "Tiere werden ohnehin geschlachtet"

    Putscher betont aber: "Die Tiere werden vorher sowieso geschlachtet". Es gehe also um Vollverwertung. Die Tiere werden also nicht wegen des tierischen Labs getötet, sondern ohnehin aus einem anderen Grund (Fleischverzehr). Für überzeugte Vegetarier ist das wohl ein schwacher Trost...

    Die gute Nachricht: Es gibt auch mikrobiell hergestelltes Lab. Dabei werden der Milch nicht tierische Enzyme zugefügt sondern welche aus dem Labor. Und dabei kommt dann kein Tier zu Schaden.

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