Schock-Aufnahmen – so lebt der einsamste Orca der Welt

Drohnenaufnahmen, die kürzlich von Argentiniens größtem Delfinarium namens "Mundo Marino" gemacht wurden, sind kaum zu ertragen. Ein erwachsener Orca stupst immer wieder mit der Schnauze an den Eingang zu einem "größeren" Becken, während er selbst in einer besseren "Badewanne" nur enge Kreise ziehen kann. Es handelt sich hier um den letzten, gefangenen Schwertwal im größten, südamerikanischen Staat. "Kshamenk" ist seit 20 Jahren der wohl traurigste Wal der Welt.

Ein Tag Freiheit gegen zehn Jahre Gefangenschaft?

Wenn man sich die Bilder des beinahe regungslosen Meeressäugers ansieht, kommen einem wirklich die Tränen. Seit 1992 lebt "Kshamenk" in Gefangenschaft, nachdem man ihn angeblich vor einer Strandung gerettet hatte, doch bis ins Jahr 2000 hatte er zumindest Artgenossen, die sein Leid teilten. Seit 24 Jahren ist er aber nun völlig isoliert, und "schwebt" in seinem zwölf Meter Betonbecken (nur zweimal so lang, wie er selbst) 24 Stunden jeden Tag einsam durchs Wasser.

Tierschützer sind sich einig und sammeln jedes Jahr tausende Unterschriften für das argentinische Missbrauchsopfer, doch die Betreiber des Delfinariums bleiben stur und schreiben "Kshamenk" keine Überlebenschance in Freiheit zu. Schlimmer noch – sie sprechen von seinem Esprit bei den Shows und seiner Neugierde neue Tricks lernen zu wollen. Die Realität sieht man allerdings auf den Videos und fragt sich leise, ob nicht zumindest ein Tag in Freiheit besser wäre, als noch zehn Jahre alleine in Gefangenschaft?