Welt
Schnee-Hammer – Balkan von Außenwelt abgeschnitten
Orkanartiger Bora-Wind gepaart mit heftigen Schneefällen sorgt auf der Balkan-Halbinsel weiterhin für Chaos. Die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.
Derzeit wird Kroatien wieder einmal von der "schwarzen Bora" heimgesucht, einem der stärksten Fallwinde der Welt. Er kann über 200 km/h erreichen, weil er durch den Düsen-Effekt in den Tälern beschleunigt wird. Und das passiert insbesondere in den Wintermonaten. Bereits am Wochenende rauschte es besonders heftig an der Adria-Küste. Hinzu kommen mancherorts bis zu 70 cm Neuschnee, weshalb in dem Balkan-Land Fährverbindungen und zahlreiche Straßen für den gesamten Verkehr gesperrt werden mussten.
➤ Die Autobahn A1 zwischen den Knoten Sveti Rok und Posedarje konnte am Dienstag zwar für alle Fahrzeuggruppen wieder geöffnet werden. Doch wegen des starken Windes und Schneeverwehungen gilt hier ein Geschwindigkeitslimit von 40 km/h.
➤ Die Autobahn A6 Rijeka-Zagreb ist zwischen dem Knoten Kikovica und Delnica nur für Pkw mit Winterausrüstung befahrbar.
➤ Weiterhin ist es nicht möglich, mit einem Lkw nach Dalmatien, Rijeka und Istrien (und retour) zu fahren. Für Busse gilt u.a. auf der Autobahn A7 Draga (Rijeka Istok)-Šmrika und der Adria-Autobahn (DC8) zwischen Bakr und Novi Vinodolski und Senj und Karlobag ein Fahrverbot. Auch die Sljemenska-Straße ist auf der Zagreber Seite von Bliznec bis zur Spitze gesperrt. (für alle Angaben gilt: Stand 28.2., 9 Uhr)
Bora-Winde können bis zu einer Woche wehen
Laut Meterologen ist die Entstehung der Bora auf den Einfluss lokaler, oder kontinentale Kaltluft zurückzuführen, die sich vor allem nachts über den Bergen Kroatiens sammelt. Sie rauscht irgendwann in Form von Böen-Paketen mit rasender Geschwindigkeit Richtung Küste. Dabei kann dieses Wind-Phänomen bis zu einer Woche lang an der kroatischen Küste wehen. Die Bora kann die Küstenbewohner in Winter bis zu fünf Mal im Monat überraschen.
Die weiteren Aussichten: In der Nacht zum Mittwoch schneit es auf den Bergen Korsikas stark, ab Mittwochnachmittag ist dann auch in den Seealpen sowie im Bergland Kroatiens und Sloweniens wieder Neuschnee in Sicht.