Ab Herbst

Schmerzmittel - das ändert sich für Palliativpatienten

Künftig erhalten Palliativpatienten in Österreich bei akuter Verschlechterung ihres Gesundheitszustands schneller hochwirksame Medikamente.

Heute Life
Schmerzmittel - das ändert sich für Palliativpatienten
Ihre letzten Wochen oder Monate wollen Palliativpatienten nicht im Spital verbringen, sondern in ihrem Alten,- bzw. Pflegeheim oder zu Hause, betreut durch mobile Pflegedienste.
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Rund 1.800 Hospiz- und Palliativeinrichtungen sowie Alten- und Pflegeheime in Österreich können ihre Patienten künftig schneller mit hochwirksamen Schmerzmedikamenten versorgen. Eine Novelle der Suchtgift-Verordnung ermöglicht es ihnen nun, diese Arzneien auf Vorrat zu lagern. Damit können mobile Palliativ- und Pflegedienste sowie Alten- und Pflegeheime jetzt rasch auf kurzfristige Änderungen des Gesundheitszustands ihrer Patienten reagieren. Derzeit werden noch finanzielle und logistische Details geklärt. De facto gelagert sollen die Medikamente dann ab Herbst werden können.

Die Palliativmedizin befasst sich mit der Betreuung schwerkranker Patienten mit stark begrenzter Lebenserwartung. Im Fokus steht weniger die Lebensverlängerung, als vielmehr die Sicherung der Lebensqualität (z. B. Schmerzfreiheit). In Österreich wird Palliativmedizin in stationären und ambulanten Einrichtungen angeboten.

Gerade für mobile Hospiz- und Palliativdienste stellte die bisherige Regelung eine Hürde bei der Versorgung dar. Denn bisher konnten Hospiz- oder Palliativeinrichtungen bzw. Einrichtungen der Langzeitpflege, die keine krankenanstaltenrechtliche Bewilligung haben, diese Medikamente nur lagern, wenn sie einem Patienten oder einer Patientin bereits verschrieben wurden.

Oft kurzfristige Änderung der Medikation nötig

In der Praxis müssen – aufgrund von plötzlich auftretenden Symptomen wie starken Schmerzen – die eingesetzten Medikamente oft kurzfristig angepasst werden. In Zukunft können rund 1.800 palliative Dienste nach der Verschreibung durch einen Arzt ohne Wartezeit auf ein Arzneimitteldepot zurückgreifen, das beispielsweise hochwirksame schmerzstillende Präparate enthält. Das bringt eine Erleichterung vor allem an Feiertagen oder an den Wochenenden.

Auf den Punkt gebracht

  • Palliativpatienten in Österreich erhalten ab Herbst schneller hochwirksame Medikamente, da eine Novelle der Suchtgift-Verordnung es Hospiz- und Palliativeinrichtungen sowie Alten- und Pflegeheime ermöglicht, diese Arzneien auf Vorrat zu lagern
  • Dadurch können mobile Palliativ- und Pflegedienste sowie Alten- und Pflegeheime rasch auf kurzfristige Änderungen des Gesundheitszustands ihrer Patienten reagieren
  • Dies stellt vor allem an Feiertagen oder Wochenenden eine Erleichterung dar
red
Akt.